5 Tipps zur Planung eines nachhaltigen Kindergeburtstags

Kinder spielen auf Wiese mit Stoffkreis und Ball

So gerne wir Kindergeburtstagspartys feiern – auch diese Medaille hat ihre Kehrseite: Es fallen oft Berge von Müll an: Dekoration, Verpackungen, Trinkhalme, etc. Die Liste an möglichen Müllquellen einer Party kann endlos weiter geführt werden. Das Ziel dieses Beitrags ist es, Dich zu inspirieren einen nachhaltigen Kindergeburtstag zu organisieren. Zum Beispiel eine Zero-Waste-Party.

Wir möchten das Thema Nachhaltigkeit in diesem Kontext ganzheitlich beleuchten. Die Organisation von originellen Kindergeburtstagen kann schnell Stress verursachen. Es soll schließlich ein besonderer Tag werden. Daher gibt es so viel zu erledigen und zu organisieren. Doch der Alltag macht sich wie so oft breit und es ist gar nicht so einfach Ruhe und Muse für die Planung zu finden. Unsere Tipps fokussieren sich daher unter anderem auch darauf, den nächsten Kindergeburtstag stressfrei zu gestalten. Also ganzheitlich nachhaltig: für die Umwelt und für unser Gemüt.

Wie immer möchten wir unsere Ratgeber so praktisch wie möglich gestalten. Uns ist es wichtig Tipps zu teilen, die inspirieren und einfach umsetzbar sind. Vor diesem Hintergrund haben wir hier für Euch 5 Tipps für die nachhaltige Organisation des nächsten Kindergeburtstags zusammengestellt.

Tipp #1: Mindset für Nachhaltigkeit schon mit der Einladung schaffen

Ich bin überzeugt, dass wir auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit dann besonders viel erreichen können wenn wir viele Menschen mit einbeziehen. Damit kann Bewusstsein für das Thema geschaffen werden. Unser erster Tipp ist daher: Kommuniziert die Idee eines nachhaltigen Kindergeburtstags schon mit der Einladung. Teilt, was Nachhaltigkeit im Rahmen der Feierlichkeit für Euch bedeutet. Zum Beispiel, dass die Party und alle Geschenke plastikfrei sein sollen.

Somit wird nicht nur der passende Rahmen für die Feier geschaffen, sondern gleichzeitig werden auch fruchtbare Samen gepflanzt. Ihr werdet zu Botschaftern für mehr Nachhaltigkeit. Ganz nach dem Motto: „Tue Gutes und rede darüber!“. Die Chance ist groß, dass dadurch weitere Familien inspiriert werden, den nächsten Kindergeburtstag im eigenen Hause nachhaltig zu gestalten.

Ich finde es auch sinnvoll das Thema Nachhaltigkeit mit den eingeladenen Kindern zu besprechen und so Bewusstsein für die Art der Gestaltung der Party zu schaffen. Eine phantasievolle Geschichte, etwa zum Müllproblem in den Weltmeeren oder zum Plastikproblem kann gut funktionieren. Und diese Geschichte musst Du Dir nicht selbst ausdenken. Im Internet finden sich unzählige tolle Vorlagen für Umweltgeschichten für Kinder.

Tipp #2: Bewusst schenken statt unnötige Geschenkeflut

Geschenke und der Akt des Schenkens sind etwas Wundervolles. Oft sind wir jedoch uninspiriert oder finden uns in der Situation wieder noch in letzter Minute etwas besorgen zu müssen. Dann geht es einfach nur drum irgendwas zu schenken. Das Resultat sind oft unnötige Geschenke, die schon nach kurzer Zeit unbeachtet in der Ecke landen. Verschwendete Ressourcen und Energie. Und die Magie des Schenkens kann sich nicht recht entfalten.

All dem kann entgegengewirkt werden. Es kann schon in der Einladung oder in der Kommunikation mit den Eltern Bewusstsein geschaffen werden. Zum Beispiel kann aktiv vorgeschlagen werden ein Gemeinschaftsgeschenk anzustreben. Das vermeidet nicht nur unpassende Last-Minute-Geschenke, sondern lässt auch den Druck entfliehen, der durch die Vergleiche zwischen den Geschenken entstehen kann. Gleichzeitig darf ein Gemeinschaftsgefühl entstehen und das Schenken bekommt eine wirkliche Intention. Alle Beteiligten stecken die Köpfe zusammen und oft resultiert daraus ein Geschenk mit wirklichem Erinnerungswert.

Eine weitere Art das Thema Geschenke nachhaltig und kreativ anzugehen ist der Vorschlag des „weiter schenkens“. Schenken ist etwas wunderschönes und viele Kinder haben ohnehin viel zu viele Spielsachen. Es kann sehr spannend sein mit dem eigenen Kind das Thema schenken zu besprechen und dabei auszuloten, ob Dein Kind gerne eines seiner geliebten Spielsachen weiter schenken möchte. Wir haben das probiert und es ist spannend und herzerwärmend zu sehen mit welch reiner Intention Kinder schenken können.

Ganz unabhängig davon was geschenkt wird, sollte Geschenkpapier vermieden werden. Das Resultat sind oft kreative und originelle Geschenkverpackungen.

Kinder pusten Kerze auf Kuchen aus

Tipp #3: Back to the Roots – Kindergerechte Gestaltung

Ich beobachte eine Tendenz, dass bei Kindergeburtstagen die eigentlichen Wünsche der Kinder zunehmend in der Hintergrund rücken. Es entwickelt sich ein Wettrennen zwischen den Eltern. Wer kann den glamouröseren Kindergeburtstag veranstalten? Die Größe der Hüpfburg wird zum Statussymbol. Sicherlich ist es schön eine tolle Party zu veranstalten. Eine Party auf die sich die Gäste freuen. Doch teilweise neigen Eltern zu Übertreibungen. Mottopartys mit Plastikkostümen „Made In China“ für Kleinkinder. Das Resultat ist ein skurriler Anblick: In Plastik eingehüllte Kleinkinder, die das Motto der Party noch gar nicht greifen können. Lasst uns die ganze Sache aus dem Blickwinkel derer Betrachten, um die es bei der Geburtstagsfeier eigentlich geht: Den Blickwinkel der Kinder. Diese wollen entdecken, spielen und überrascht werden.

Nun kommen wir zu einem Herzensthema, welches auf meinen ganz eigenen Erinnerungen an die schönsten Kindergeburtstage ruht. Denn diese haben alle in der freien Natur statt gefunden. Das mag nicht immer einfach auf die Beine zu stellen zu sein. Und mir ist bewusst, dass damit viel Organisation verbunden sein kann. Oft müssen neue Pfade begangen werden. Aber es lohnt sich auf jeden Fall! Der Wert, der geschaffen wird durch mehr Verbundenheit und Zugang der Kinder zu der Natur ist unermesslich hoch.

Für mich persönlich ist die schönste Kindheitserinnerung an einen Geburtstag eine Schatzsuche im Wald. Dieses phantasievolle und kreative Erlebnis werde ich für immer in meinem Herzen tragen. Es hat mich inspiriert ein Abenteurer zu sein. Gemeinsam mit meinen Freundinnen und Freunden waren wir auf einer Mission. Auf der Suche nach dem verwunschenen Schatz. Wir hangelten uns von Hinweis zu Hinweis.

Sicherlich ist es zeitaufwändiger eine originelle Schatzsuche zu organisieren, als eine Hüpfburg zu leihen und im Garten aufbauen zu lassen. Doch die Vorteile liegen auf der Hand: Die Kinder bekommen ein unvergessliches Erlebnis und es fällt kein Müll dabei an. Die geschaffene Naturverbundenheit der Kinder schafft automatisch mehr Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Auf eine komplett organische Art und Weise.

Die einfachsten Wege sind oft die wirkungsvollsten. Den Kindergeburtstag intim und in einem überschaubaren Rahmen zu halten ist ein direkter Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Wie so oft gilt: Weniger ist mehr! Die Anzahl der Kinder, die zur Party eingeladen werden zu begrenzen reduziert die Geschenkeflut, schafft weniger Müll und macht vor Allem auch die Planung der Party einfacher und damit stressfreier. Auch für die Kinder kann dies wertvoll sein. Weniger Trubel und die Chance tiefere Verbindungen einzugehen. Eine einfache und vielfach erprobte Herangehensweise ist die Altersregel: Pro Lebensjahr kann ein Kind eingeladen werden.

Tipp #4: Plastik- und Verpackungsfrei – Zero-Waste-Kindergeburtstag

An diesem Thema kommen wir natürlich nicht vorbei: Plastik- und Verpackungsfrei soll er sein der nachhaltige Kindergeburtstag. Keine Plastikbecher, Plastikteller, Plastikstrohhalme und das vermeiden von Geschenkverpackungen. Plastikmüll ist eines der großen Herausforderungen unserer Generation. Die Fakten sind bedrohlich und extrem. Deswegen ist ein Umdenken unbedingt notwendig.

Wir wollen gar nicht viele Wort zu diesem Thema verlieren. Nicht nur bei der Planung der nächsten Party, sondern auch auf allen anderen Bereichen des Lebens müssen wir Wege finden, Plastik aus unserem Alltag zu verbannen. Wir haben diesem Thema daher einen eigenen Beitrag gewidmet: 4 Inspirationen um Plastik aus Deinem Lifestyle zu verbannen

Tipp #5: Mehr Nachhaltigkeit durch leihen statt kaufen

Themen Rund um das Feld der „Sharing Economy“ haben ein großes Potential mehr Nachhaltigkeit zu generieren. Denn viele der negativen Umweltauswirkungen von Produkten, die wir konsumieren, entstehen bereits bei der Produktion. Und nicht primär bei der Nutzung. Wenn wir uns die Produkte also teilen, beispielweise wenn wir leihen statt kaufen, können wir einen wertvollen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten.

Mittlerweile kann fast alles geliehen werden. Das ist besonders bei Partys interessant. Oft wird, etwa die Hüpfburg, nur für den einen Tag benötigt. Leihen schont in diesem Fall nicht nur den Geldbeutel, sondern ist auch viel besser für die Umwelt. MEHR zu leihen statt kaufen hat das Potential einen großen Beitrag auf dem Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten. Lasst uns neu Denken. Weil uns das Thema so sehr am Herzen liegt haben wir das Thema kritisch und intensiv beleuchtet. Der folgende Beitrag stellt die Frage: Mieten oder Kaufen – Was ist nachhaltiger?

Probiere es aus und erlebe die Magie eines nachhaltigen Kindergeburtstags

Die nachhaltige Gestaltung eines Kindergeburtstags ist für mich ein tolles Beispiel für ganzheitliche Nachhaltigkeit. Zunächst geht es natürlich darum möglichst wenig Müll zu verursachen und die Umwelt und ihre Ressourcen zu schonen. Doch es geht um viel mehr.

Die Feier und Aspekte eines Kindergeburtstags, etwa die Geschenke, gewinnen an Qualität und Tiefe. Unnötiger Stress wird vermieden. Der Fokus wird wieder stärker auf diejenigen gerichtet um die es eigentlich geht: die Kinder. Ein nachhaltiger Kindergeburtstag ist gleichzeitig oft eine kindergerechte Party.

Es braucht etwas Mut gegen den Strom zu schwimmen und alternative Wege zu gehen. Und wir können uns sicher sein, dass es nicht allen auf Anhieb gefallen wird. Doch wenn die Intention von Herzen kommt, wird auch das Resultat wundervoll sein: Ein unvergesslicher Kindergeburtstag, der viel Freude bereitet und gleichzeitig unseren Planeten ein klein wenig schöner macht.

Diese Artikel könnten Dich auch interessieren:

7 praktische Tipps für den Einstieg ins regionale Einkaufen
Nachhaltiger Konsum: Die Nachfrage nach fairen Produkten steigt
Zero Waste: Einstieg in den umweltbewussten Lifestyle

Weitere Artikel