Was zeichnet eine nachhaltige Gesellschaft aus?

Solarpanelen auf grüner Wiese

Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Unternehmen bemühen sich um ein nachhaltiges Image. Politische Parteien schreiben Nachhaltigkeit mit leuchtenden Buchstaben in ihre Wahlprogramme. Nachhaltige Produkte rücken immer mehr in den Fokus von Konsumenten. Ohne Frage ist die Nachhaltigkeit zu einem Modewort geworden.

Doch was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich? Und was zeichnet eine nachhaltige Gesellschaft aus? Diesen Fragen möchten wir in diesem Beitrag nachgehen. Wir möchten dem Mythos und dem Hype der Nachhaltigkeit klaren Fakten gegenüberstellen.

Was bedeutet Nachhaltigkeit?

Dem Schlagwort Nachhaltigkeit begegnen wir fast täglich. Wir nehmen dies zum Anlass die Frage zu stellen: Was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich?

Im Duden wird die Nachhaltigkeit beschrieben als ein „Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann”. Nachhaltige Entwicklung bedeutet also, dass die Bedürfnisse von gegenwärtigen Generationen in einem Rahmen befriedigt werden, so dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden.

Wenn von Nachhaltigkeit gesprochen wird, liegt der Fokus oft auf Aspekten, welche die Ökologie betreffen. Doch Nachhaltigkeit, ganzheitlich verstanden, betrifft nicht nur die Ökologie, sondern auch wirtschaftliche und soziale Aspekte. Es wird vom 3-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit gesprochen. Wichtig ist dabei im Kern, dass alle 3 Säulen gleichbedeutend sind. Das Modell ruht auf dem Grundgedanken, dass eine nachhaltige Entwicklung nur dann möglich ist, wenn ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele parallel und gleichberechtigt implementiert werden. Denn alle 3 Säulen beeinflussen sich gegenseitig und sind somit voneinander abhängig.  Es wird in daher auch vom gewichteten 3-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit gesprochen.

Das 3-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit ist jedoch nicht unbestritten. Die Hauptkritikpunkte liegen darin, dass es die Realität zu sehr vereinfacht und dass es in der Praxis nur schwer anzuwenden ist. Weiterhin wird kritisiert, dass das Modell auf verschiedene Arten und Weisen interpretiert werden kann. Beispielsweise wird die gleichberechtigte Gewichtung teilweise so interpretiert, dass die ökologische Säule temporär zu Gunsten des wirtschaftlichen Erfolgs vernachlässigt werden darf. Dabei steht die Wohlstandsentwicklung einer Gesellschaft im Vordergrund, auch wenn dafür ökologische oder soziale Faktoren temporär vernachlässigt werden. Man spricht in diesem Zusammenhang von schwacher Nachhaltigkeit.

Immer mehr Experten setzten sich dafür ein, dass bei der ökologischen Säule keine Kompromisse eingegangen werden dürfen. Der Hintergrund dieses Gedankens ist, dass unsere Natur und damit unsere natürlichen Lebensbedingungen die Grundlage sind für wirtschaftliche und soziale Stabilität.

Es gibt jedoch bisher auch kein Konzept, welches sich als Alternative zum 3-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit durchgesetzt hat. Jedoch gibt es Weiterentwicklungen, so zum Beispiel das gewichtete 3-Säulen-Modell mit stärkerer Honorierung der Säule Umwelt und Ökologie. Dabei wird die ökologische Säule als Fundament aller anderen Aspekte verstanden und trägt den deutlich konkretisierten Namen Klima & Ressourcen. Als neue dritte Säule kommt der Faktor Kultur hinzu. Das gewichtete 3-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit unterstreicht somit die Bedeutung der Ökologie und sagt aus, dass die anderen Säulen, Soziales, Kultur und Ökonomie, auf dem Faktor Klima & Ressourcen als Fundament aufbauen. Der Gedanke ist folgender: Nur mit einer intakten Natur und der Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen auch für zukünftige Generationen ist eine Befriedigung auf ökologischer, sozialer und kultureller Ebene möglich.

Auch wenn wir die Idee des gewichteten 3-Säulen-Modells der Nachhaltigkeit sinnvoll und logisch finden, lassen wir uns mit im Folgenden von der klassischen Struktur des 3-Säulen-Modells leiten und beleuchten die Nachhaltigkeit von Gesellschaften an Hand dieser Faktoren: Wirtschaftlichkeit, Ökologie und Soziales.

Klimademo

Wirtschaftliche Nachhaltigkeit: Gutes Wirtschaften ist mehr als finanzieller Erfolg

Die wirtschaftliche Nachhaltigkeit steht in Überlegungen der Politik und bei der allgemeinen Messung des Erfolgs einer Gesellschaft oftmals stark im Vordergrund. So wird die Entwicklung einer Volkswirtschaft vornehmlich mit dem Anstieg oder Rückgang des Bruttosozialprodukts gemessen. Dieses misst lediglich die wirtschaftliche Entwicklung und lässt soziale und ökologische Faktoren außen vor.

Die wirtschaftliche Nachhaltigkeit fordert ein gutes Wirtschaften. Denn auch nachhaltige Unternehmen können sich der finanziellen Realität nicht verschließen. Investitionen in moderne Maschinen, die Weiterbildung von Mitarbeitern und die pünktliche Bezahlung von gerechten Löhnen sind nur mit ausreichend finanziellen Mitteln möglich. Dennoch, die Maximierung des Profits darf nicht die einzige Zielsetzung sein. Um ganzheitlich zu handeln sind auch soziale und ökologische Zielsetzungen für Unternehmen wichtig. Beispielsweise fairer Handel mit Fokus auf gerechte Löhne und Arbeitsbedingungen entlang der Lieferkette.

Beziehen wir die wirtschaftliche Nachhaltigkeit nun auf Staaten, also Gesellschaften als Ganzes: Ökologische Nachhaltigkeit beinhaltet hier vor Allem die Staatsschulden gering zu halten oder diese zu senken. Denn alle Schulden, die unsere Generation aufnimmt, belasten zukünftige Generationen. Weiter gefasst bedeutet wirtschaftliche Nachhaltigkeit auch die Bewahrung eines außenwirtschaftlichen Gleichgewichts. Was bedeutet das? Nationen, die mehr Güter und Dienstleistungen in andere Länder exportieren, können diese zunehmend von den Exporten abhängig machen. Länder, die viel mehr importieren als exportieren können dann schwer eine eigene, lokale und wettbewerbsfähige Wirtschaft aufbauen. Dies führt dann wiederrum zu hoher Arbeitslosigkeit und steigender Verschuldung in diesen Gesellschaften. Nachhaltiges Wirtschaften als Gesellschaft geht also über den Fokus auf die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Nation hinaus und beinhaltet den ausgeglichenen wirtschaftlichen Fortschritt als globale Gesellschaft.

Das Ergebnis von Unternehmen wird bis heute in den meisten Fällen an Hand von finanziellen Kennzahlen gemessen. Der Fokus liegt auf der Höhe des Umsatzes und des Gewinns. Es wird von der Bottom Line gesprochen. Also davon, das unterm Strich finanziell steht. Auswirkungen auf soziale und ökologische Faktoren werden dabei nicht oder nur wenig berücksichtigt. Oftmals geht der finanzielle Erfolg dabei auf Kosten von ökologischen und sozialen Faktoren. Beispielsweise wenn durch schlechte Arbeitsbedingungen Kosten eingespart werden damit der Gewinn steigt.

Ein ganzheitlich gefasster Ansatz, den Erfolg eines Unternehmens zu messen ist der Fokus auf die Triple-Bottom-Line. Also die Berücksichtigung, was auf den Bereichen Soziales, Ökologie und Wirtschaftlichkeit unterm Strich steht. Einzelne Organisationen haben das Konzept der Triple-Bottom-Line adaptiert. Sie messen ihren Erfolg und ihre Wertschöpfung auf einer breiteren Basis als dem einzigen Fokus auf finanziellen Kennzahlen.

Es gibt immer mehr innovative Unternehmen, die einen anderen Weg wählen und sich an einer ganzheitlichen Zielsetzung von ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren ausrichten. Die kanadische Organisation Corporate Knights veröffentlichet seit 2005 eine Rangliste der nachhaltigsten Unternehmen der Welt: den sogenannten „Corporate-Knights-Index“. So wurde ein dänisches Unternehmen in diesem Jahr zum nachhaltigsten Unternehmen der Welt ausgezeichnet. Das Unternehmen Orsted wurde zum nachhaltigsten Unternehmen weltweit prämiert. Besonders bemerkenswert ist dabei die Transformation, die das Unternehmen in den letzten 10 Jahren durchgangen hat. Damals erzeugte Orsted Energie hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen und galt sogar als einer der energieintensivsten Stromerzeuger des ganzen europäischen Kontinents. Heute erzeugt Orsted hauptsächlich nachhaltigen Strom aus Windenergie und hat seine Emissionen um beeindruckende 86% reduziert. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 komplett klimaneutral zu werden und unterstützt schon heute verschieden Nachhaltigkeitsprogramme weltweit.

Auch wenn der Großteil der Unternehmen den Blick weiterhin vornehmlich auf finanzielle Ziele richtet, gibt es immer mehr Indikatoren, dass ein Umdenken statt findet. Pioniere nachhaltiger Unternehmen orientieren sich ganzheitlich an der Triple-Bottom-Line. Gleichwohl spannende und mutige Unternehmer wagen teilweise radikale Richtungsänderungen hin zu mehr ganzheitlicher Nachhaltigkeit. Die Motivationen dazu sind nicht nur mehr Fokus auf ökologische und soziale Zielsetzungen. Immer mehr innovative Unternehmer erkennen, dass eine balancierte Ausrichtung der Unternehmensziele an ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren eine Grundlage für langfristigen und nachhaltigen Erfolg bildet.

Die Politik kann auf diesen Wandel beschleunigend einwirken. Durch Rahmenbedingungen, die für Unternehmen unterschiedliche Anreize zu nachhaltiger Ausrichtung schaffen, werden immer mehr Unternehmen neue Wege wagen. Wege hin zu neuen Zielsetzungen anhand ganzheitlich und nachhaltig-ausbalancierten Faktoren. Wir als Konsumenten können diese Veränderungen durch unsere täglichen Kaufentscheidungen und unser Konsumverhalten im Kollektiv wesentlich unterstützten und steuern.

Soziale Nachhaltigkeit: Der Mensch steht im Mittelpunkt

Bei der sozialen Nachhaltigkeit steht der Mensch im Zentrum der Überlegungen. Dabei gibt es eine Grundlage, die nicht unterschritten werden sollte:

Die Würde des Menschen und die freie Entfaltung der Persönlichkeit darf keinem Menschen abgesprochen werden.

Dieses Fundament ist daher auch in unserem Grundgesetzt fest verankert. Krasse Widersprüche zur Grundlage der sozialen Nachhaltigkeit sind etwa Zwangs- und Kinderarbeit und Ausbeutung im Allgemeinen.

Das Ziel einer nachhaltigen Gesellschaft soll es jedoch nicht sein, sich an der Einhaltung dieser Minimalgrundsätze zu orientieren. Die zentrale Säule der sozialen Nachhaltigkeit hat positiv ausformuliert wichtige Forderungen wie faire Bezahlung, gerechte Wohlstandsverteilung, Berücksichtigung und Umsetzung von Arbeitnehmerinteressen, Möglichkeiten für Aus- und Fortbildung unabhängig vom sozialen Hintergrund und finanziellen Möglichkeiten. Weiterhin das Angebot und die Möglichkeit für jeden sich beruflich frei zu entfalten. Um diese Ziele zu erreichen ist es unabdinglich, dass Unternehmen und Staaten gemeinwohlorientiert agieren.

Unser Sozialstaat hat in den letzten 150 Jahren große Errungenschaften hinsichtlich sozialer Nachhaltigkeit erreicht: Arbeitnehmer, die krank werden und nicht arbeiten können sind beispielsweise abgesichert. Das war früher nicht so. Krankheit war damals doppelt schlimm. Alter, Krankheit und Arbeitslosigkeit waren früher für viele gleichbedeutend mit Not und Armut. Gesundheitsversorgung, Arbeitslosenhilfe und Unfallschutz am Arbeitsplatz sind wichtige Errungenschaften unseres Sozialstaats. Der Sozialstaat sorgt heute für eine Grundabsicherung der Bürgerinnen und Bürger.

Es ist eine große Herausforderung der Politik und unserer Gesellschaft dies tatsächlich zu gewährleisten. Um die Gestaltung der sozialen Nachhaltigkeit gibt es oft Streit zwischen verschiedenen politischen Parteien und gesellschaftlichen Milieus. Wie so oft, wenn es darum geht öffentliche Gelder zu verteilen. Soziale Fragen sind stark dem sozialen Wandel unterworfen: Wie wird möglichst gerecht zwischen Arm und Reich verteilt? Wer bekommt welche Angebote für Bildung und Förderung? Welche Rechte und finanziellen Mittel erhalten ausländische Bürgerinnen und Bürger in unserem Land?

Fakt ist, dass wir im Bereich sozialer Nachhaltigkeit vor großen Herausforderungen stehen. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Die Geschwindigkeit dieser Entwicklung hat in den letzten Jahren, besonders auch während der Zeit der Pandemie rasant an Geschwindigkeit zugenommen. So ist der Wohlstand in Deutschland extrem ungleich verteilt: Die wohlhabendsten 1% der Deutschen halten circa 18% des gesamten Vermögens in Deutschland. Das ist genau so viel wie die ärmsten 75% der Bevölkerung zusammen! Eine gerechtere Gestaltung der Wohlstandsverteilung in Deutschland ist daher eine der größten gegenwärtigen Herausforderungen auf dem Gebiet der sozialen Gerechtigkeit.

Eco not Ego Schild auf Straßenkreuzung

Ökologische Nachhaltigkeit: Erhaltung einer intakten Natur als allgemeine Lebensgrundlage

Die ökologische Nachhaltigkeit hat das Ziel die Umwelt inklusive aller natürlicher Ressourcen zu schützen und zu schonen. Staaten, Unternehmen und Bürger sollen sich für einen bewussten Umgang mit Wasser, Energie und endlichen Rohstoffen einsetzten. Schäden im Ökosystem sollen vermieden werden. Dazu gehört auch, dass nur so viele endliche Rohstoffe der Erde entnommen werden, wie durch sich erneuernde Rohstoffe ersetzt werden können. Die Biodiversität soll gefördert werden. Dazu gehört auch, dass Schadstoff-Emissionen so gering gehalten werden, dass sie keine Schäden anrichten. Hier geht es um die Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen. Immer lauter wird daher die Forderung, die ökologische Nachhaltigkeit ins Zentrum aller Überlegungen zur Nachhaltigkeit insgesamt zu stellen und sämtliche Gesetze und Handlungen hinsichtlich der ökologischen Nachhaltigkeit zu prüfen.

Die Herausforderungen, denen wir uns hinsichtlich der Erhaltung, beziehungsweise Wiederherstellung, einer intakten Umwelt gegenüber stehen sind enorm. Naturkatastrophen häuften sich in den letzten Jahren deutlich überproportional verglichen mit früheren Zeiträumen. Gletscher und Pole schmelzen in immer schnellerem Tempo. Regenwald wurde in diesem Jahr in einem Maße abgeholzt, wie seit den 90er-Jahren nicht mehr. Und das Klima erwärmt sich rasant.

Die ökologische Nachhaltigkeit wurde viel zu oft dem finanziellen Erfolg geopfert. Großunternehmen berücksichtigen ökologische Faktoren äußerst selten über die zwingenden gesetzlichen Vorgaben hinaus.

Eine intakte Natur bildet die Lebensgrundlage für zukünftige Generationen. In den letzten Monaten sind die Stimmen vor allem von jüngeren Mitmenschen immer lauter geworden, der Ökologie mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Am Prominentesten ist dabei die Initiative von Fridays-For-Future. Die Forderungen der von Gret Thunberg gegründeten Bewegung sind klar: Es ist unabdinglich dem Schutz unseres Klimas mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die Gesellschaft und die Politik sind sich bezüglich der Herausforderungen im Großen einig. Doch woran es im Vergleich zu den dringlich drückenden Herausforderungen noch immer mangelt: Konsequente und sofortige Veränderungen und Handlungen seitens Politik, Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürgern.

Die Zukunft ist nachhaltig!

Insgesamt scheint es, dass die wirtschaftliche Nachhaltigkeit von allen 3 Säulen am wenigsten Unterstützung benötigt. Noch immer orientiert sich der Großteil der Unternehmen vornehmlich an finanziellen Zielen. Auch bei den meisten Staaten steht mit der Entwicklung des Bruttosozialprodukts ein finanzielles Ziel an oberster Stelle. Finanzielle Ziele und finanzielle Nachhaltigkeit sind wichtig. Rechnungen möchten bezahlt und Investitionen getätigt werden.

Um im Sinne des balancierten 3-Säulen-Modells ein Gleichgewicht zwischen finanziellen, sozialen und ökologischen Zielen zu schaffen, ist es jedoch notwendig die Omnipräsenz und wahrgenommene Priorität der finanziellen Säule grundsätzlich zu überdenken. Der starke Fokus auf die finanzielle Säule hat in Vergangenheit dazu geführt, dass der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Das Paradigma war oft, dass es im aktuellen Zeitraum oberste Priorität ist finanzielle Ziele zu erreichen und etwa ökologische Nachhaltigkeitsziele auf später verschoben wurden.

Die Herausforderungen, der wir uns hinsichtlich der Erhaltung, beziehungsweise Wiederherstellung einer intakten Umwelt, gegenüber stehen sind immens. Die Gesetzgebung der meisten Staaten dieser Erde ermöglicht es Unternehmen auf Kosten der Umwelt zu wirtschaften. Unternehmen werden nicht zur Kasse gebeten, um etwa für die Reparatur und Regeneration der ökologischen Auswirkungen des Wirtschaftens aufzukommen. Der subventionierte Flugverkehr oder der Kohleabbau sind Beispiele dafür, wie Unternehmen Gewinne auf Kosten unseres Ökosystems machen. Eine intakte Natur bildet die primäre Lebensgrundlage und Basis für ein erfülltes Leben auch für zukünftige Generationen.

Bei der ökologischen Transformation, die unser Leben begleiten wird, ist es wichtig, dass der Fokus auf soziale Gerechtigkeit nicht verloren gehen darf. Klima- und Umweltschutz sowie soziale Gerechtigkeit gehen Hand in Hand. Dazu gehört auch, dass ein nachhaltiges Leben in der Stadt und auf dem Land ermöglicht wird. Vor dem Hintergrund der schnell wachsenden Ungleichheit der Wohlstandsverteilung verdient die soziale Nachhaltigkeit ebenfalls deutlich mehr Aufmerksamkeit als bisher. Nur wenn ein gewisses Maß an sozialer Zufriedenheit in der großen Mehrheit der Bevölkerung gegeben ist, kann von der breiten Masse der Schritt hin zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit erwartet werden.

Auf dem Weg hin zu einer besseren Zukunft verdienen die ökologische und die soziale Nachhaltigkeit einen großen Teil unserer Aufmerksamkeit. Diese Bereiche wurden dem wirtschaftlichen Fortschritt in den letzten Jahrzehnten vielfach untergeordnet oder gar geopfert. Nur wenn alle Faktoren ausgeglichen Aufmerksamkeit und Ressourcen bekommen, öffnet sich der Weg hin zu einer ganzheitlich nachhaltigen Entwicklung für unsere Gesellschaft und unseren Planeten. Nur dann können wir zukünftigen Generationen die Schönheit von Mutter Erde erhalten und damit für unsere Kinder und deren Kinder ein Leben in Freiheit, Freude und Gerechtigkeit ermöglichen.

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