Wohnmobil Tour durch Skandinavien – Ein Paradies für Wildcamper

Fjorde, moderne Städte und nostalgische Dörfer charakterisieren die Landschaft Skandinaviens. Perfekt geeignet also für eine mehrwöchige Rundreise im Wohnmobil. Damit auch Sie in den Genuss dieses Traumziels kommen können, haben wir Ihnen alle wichtigen Infos zusammengefasst und bieten interessante Ideen für Zielorte, die Sie auf keinen Fall verpassen sollten.

Wie sieht es mit Stellplätzen aus?

Während Sie in Deutschland und anderen Ländern nur auf ausgeschilderten Campingplätzen Ihren Wohnwagen beruhigt abstellen können, weht in den skandinavischen Ländern ein anderer Wind. Dort können Sie sich nahezu frei bewegen und auch campen. Ein echtes Freiheitsgefühl vor allem für Aussteiger und Abenteurer.

Das sogenannte Jedermannsrecht macht es möglich, dass Sie sich an nahezu allen öffentlichen Plätzen ungestört aufhalten dürfen, egal, ob es nur für eine Nacht oder mehrere Tage ist. Das Zelt dürfen Sie sogar inmitten der freien Natur aufstellen und dort eine Nacht verweilen. Voraussetzung ist dabei immer, dass Sie sich nicht auf privaten Grundstücken befinden.

Doch auch das stellt nur ein kleines Problem dar, denn in Norwegen, Schweden und anderen Ländern sind die Einheimischen meist etwas entspannter, wenn es darum geht, auf ihrem Grundstück zu campen. Fragen Sie beim nahegelegenen Haus nach, ob der gewünschte Platz in privater Hand ist und wenn ja, ob Sie sich dort für eine Nacht aufhalten dürfen. Meist haben die Grundbesitzer kein Problem damit.

Was Sie beim Campen in Skandinavien beachten sollten

Trotz des Jedermannsrecht sollten Sie sich an einige Grundregeln handelt. So ist die Natur für die skandinavische Bevölkerung ein wichtiger Bestandteil und sollte wenn möglich nicht zerstört werden. Beeren, Früchte und Pilze dürfen Sie immer sammeln, solange die Pflanzen nicht unter Umweltschutz stehen. Große Gewächse sollten nicht abgebrochen werden und auch Tiere sind immer mit Respekt zu behandeln. Ratsam ist es, sich vor der Reise in skandinavische Länder ein Buch mit den geschützten Pflanzenarten anzuschaffen, um hohe Geldstrafen zu vermeiden.

Feuerstellen sind grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen. In Norwegen gilt aufgrund der Waldbrandgefahr ein generelles Verbot von offenen Feuerstellen von Mitte April bis Mitte September. In den anderen Monaten dürfen Lagerfeuer nur entzündet werden, wenn diese gut abgetrennt sind und sich nicht in der Nähe von Wäldern befinden.

Mit den Rechten kommen auch die Pflichten nach finnischem Gesetz. So ist Müll prinzipiell zu beseitigen und wildlebende Tiere sind nicht zu stören. Auch ist laute Musik oder ähnlicher Lärm in der Nähe von Wohngebäuden zu vermeiden. Bei Verstoß auf privaten Grundstücken darf der Eigentümer Sie durchaus zu jeder Tages- und Nachtzeit dem Gelände verweisen. Befinden Sie sich auf öffentlichem Boden und verstoßen gegen die genannten Grundsätze, so fallen schnell hohe Geldstrafen an.

Möchten Sie lieber auf Nummer sicher gehen und einen gemütlichen Schlafplatz mit fließend Wasser und Strom haben, dann können Sie sich auf die reichlich angelegten Campingplätze stürzen. Eine Buchung vor Urlaubsantritt ist dabei ratsam, da vor allem in den Sommermonaten viele Touristen mit dem Wohnmobil anreisen und Campingplätze deshalb oft ausgebucht sind. Ein weiterer Vorteil sind die Einkaufsmöglichkeiten sowie Freizeitangebote für Ihre Kinder auf den Stellplätzen.

Die Top Reiseziele in Skandinavien

Stavanger: Die perfekte Verbindung von Natur und Kultur

Stavanger in Norwegen bietet sich perfekt als Startpunkt für ihre Rundreise an. Dabei kommt es weniger auf die Erfahrung als vielmehr auf die Abenteuerlust an, die Sie in sich fühlen. Um nach Stavanger selbst zu gelangen, müssen Sie mit der Fähre in Hirtshals (Dänemark) übersetzen. Diese kostet nur ein paar Euro und legt regelmäßig ab. Um nicht zu lange warten zu müssen, sollten Sie möglichst früh am Hafen sein. Planen Sie also die Anfahrt nach Hirtshals so, dass Sie mindestens 1,5 Stunden vor Beladungszeit der Fähre vor Ort sind.

Frisch übergesetzt erwartet Sie dann bereits auf den ersten Blick eine Mischung aus kulturreichen Gebäuden und wundervoller Natur. In der Altstadt von Stavanger können Sie sich dann stärken und die aus dem 18. Und 19. Jahrhundert stammenden Holzhäuser – insgesamt 170 Häuschen – bestaunen. Haben Sie dann noch etwas Lust auf Bewegung, können Sie die bunte Straße hinunterschlendern. Da das kleine Städtchen neben den vielen Geschäften und Naturwegen auch Museen zu bieten hat, ist ein Aufenthalt von ein bis zwei Tagen durchaus ratsam. So können Sie sich entspannt auf Ihren skandinavischen Urlaub einstellen.

Tipp: Einmal jährlich – passend zur Reisezeit Ende Juli – findet in Stavanger direkt das Spezialitäten-Festival statt. Dort können Sie sich kulinarisch verwöhnen lassen und die Delikatessen Norwegens genießen. Für schöne Fotos sollten Sie zum Preikestolen gehen. Dies ist eine Felsplattform, die sich etwas außerhalb der Stadt befindet und eine tolle Aussicht bietet.

Bergen: Die Fjorde ganz nah

Alleine die Reise nach Bergen ist ein Spektakel erster Klasse. Zwei Fähren müssen Sie nehmen und durch mehrere Tunnel fahren. Die Abwechslung von Wasser und Felsen ist unvergleichlich schön und bietet einige atemberaubende Kulissen für tolle Urlaubsfotos. In Bergen direkt gibt es auch einige Attraktionen. Vielleicht haben Sie ja schon von Bryggen gehört, dem weltberühmten Hafenviertel der norwegischen Stadt. Für den perfekten Blick über die Landschaft sorgt der Aussichtspunkt am Hausberg Floyen.

Möchten Sie etwas Action in Ihrem Wohnmobilurlaub, können Sie eine Wanderung zum Trolltunga machen oder die Fahrt mit der Fløibahn zum Gipfel der nahegelegenen Berge genießen. Das Hafenviertel Bryggen in Bergen gehört hingegen zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist gleichzeitig der älteste Stadtteil Bergens. Der altertümliche Charme ist noch heute zu spüren und bietet für Kulturinteressierte ein einmaliges Erlebnis. Bereits 1360 errichtete die deutsche Hanse in Bryggen eine Handelsniederlassung. Angrenzend finden Sie den Fischmarkt, welcher ein zentraler Anlaufpunkt für Einheimische und Fischliebhaber ist, um frische Meerestiere zu ergattern. Dieses Angebot sollten Sie auf jeden Fall wahr nehmen, um sich in Ihrer Caravan-Küche ein leckeres Abendessen fangfrisch kochen zu können.

Flåm: Norwegen auf eisernen Schienen

Nach einer leckeren Stärkung mit den frischen Fischen vom Markt in Bergen, geht der Weg weiter nach Flåm. Die Fahrtzeit beträgt circa 2,5 Stunden und ist somit schnell und einfach zu erreichen. Flåm selbst ist ein kleines Dörfchen inmitten einer wunderschönen Fjordlandschaft. Dennoch werden Sie in den Sommermonaten nicht als einziger Tourist dort sein, denn vor allem die atemberaubende Natur lockt immer mehr Besucher ins beschauliche Dorf.

Um deren volle Schönheit auskosten zu können, buchen Sie sich am besten eine Fahrt mit der Flåmbahn. Trotz ihrer geringen Länge von 20 Kilometern gilt diese Bahnstrecke als eine der außergewöhnlichsten Fahrten weltweit. Und das nicht ohne Grund: Vorbei an schneebedeckten Bergen und tiefen Schluchten mit riesigen Wasserfällen bietet Ihnen diese Touristenattraktion beeindruckende Ausblicke, die sich perfekt für Urlaubsschnappschüsse eignen.

Möchten Sie sich lieber körperlich aktiv betätigen, ist Flåm der perfekte Ausgangspunkt für verschiedene Wandertouren. Für geübte Wanderer ist der Nærøyfjord genau das Richtige. Als schmalster Fjord der Welt ist er nicht nur auf der UNESCO-Welterbeliste verzeichnet, sondern auch die wahre Superlative für alle Naturburschen und Abenteurer. Mit nur 250 Metern Breite ist dieser Fjord ein Naturschauspiel, das Sie sich sicherlich für immer in Erinnerung behalten möchten.

Haben Sie immer noch nicht genug, dann könnte eine der folgenden Attraktionen Ihr Interesse wecken:

  • Die Stabkirche mit dem eindrucksvollen Bauwerk und historischen Hintergrund
  • Eine Kajak-Fahrt über die Gewässer rund um Flåm
  • Wanderungen zur Ziegenfarm, um dort Köstlichkeiten wie Räucherschinken, Ziegenkäse und Bier zu genießen
  • Die nahegelegene Badestelle, die einen natürlichen Pool umfasst. Vom örtlichen Campingplatz aus ist sie in nur fünf Minuten erreichbar.

 

Geiranger: Ein weiteres UNESCO Weltnaturerbe

Bereisen Sie Skandinavien mit dem Wohnmobil, dann stellen Sie fest, dass Schweden, Norwegen und Co. einige UNESCO-anerkannte Sehenswürdigkeiten beherbergen. Auch Geiranger ist von Superlativen gefüllt. Schon bei der Anfahrt passieren Sie den längsten Tunnel der Welt, den berühmten Aurlandsvegen – ein Schneeweg – und den Geirangerfjord. Letzterer ist UNESCO-Weltnaturerbe und aufgrund seiner Schönheit weltberühmt. Die Fähre, die Sie dort übersetzt, fährt mehrere Male täglich.

Die Ortschaft Geiranger selbst ist etwas unspektakulär und fungiert hauptsächlich als „Tor zum Fjord“. Buchen können Sie dort rasante Speedboat-Fahrten über das Wasser, von wo aus Sie die verlassenen Höfe aus alten Zeiten, die Berggipfel sowie Wasserfälle bestaunen können. Weitere Entdeckungen können Sie zu Fuß tätigen, wobei Sie auf keinen Fall Dalsnibba vergessen sollten. Auf einer Höhe von 1400 Metern haben Sie eine sehr weite Aussicht über das Tal. Die Plattform können Sie auch mit dem Auto beziehungsweise dem Wohnmobil innerhalb von 40 Minuten erreichen. Allerdings sollten Sie hierfür ein geübter Fahrer sein, denn neben steilen Wegen warten auch einige enge Kurven auf Sie. Die Mühen lohnen sich aber, wenn Sie dann Ihren Blick über die Landschaft schweifen lassen.

Wer lieber im Tal bleibt, sollte einen Blick in die 1842 erbaute Kirche werfen, die im Inneren einige traditionelle Akanthusmalereien beherbergt. Zusammen mit filigranen Holzschnitzereien geben sie dem Gotteshaus einen ganz eigenen Charme.

Lillehammer: Sport und Kultur perfekt vereint

Und auch im nächsten Etappenziel, der Ortschaft Lillehammer, kommen Sportbegeisterte auf ihre Kosten. Ob Wandern, Reiten oder Skifahren – für jeden Geschmack ist die passende Freizeitgestaltung vorhanden. Kaum zu glauben, aber dennoch war: In der Kleinstadt Lillehammer wurden im Jahr 1994 sogar die Olympischen Spiele ausgetragen. Aber nicht nur das: Auch Fotografen können hier ihr volles Potenzial ausschöpfen. Die meistfotografierte Straße Norwegen, die Trollstigen, befindet sich nämlich bei Lillehammer. Folgen Sie dieser, so führt Sie Ihre Reise zu Nationalparks und Bergen, die bis in den Himmel reichen.

Eine weitere Attraktion bieten die kleinen Holzhäuser aus dem 18. Jahrhundert sowie das Freilichtmuseum und einige Galerien, Kunstmuseen oder auch das Gewerbecenter. Shopping-Begeisterte sollten sich auf keinen Fall die beliebte Einkaufspassage Storgata entgehen lassen. Von modernen Laufsteg-Kollektionen bis hin zu aufgefallen Kleidungsstücken ist alles dabei, was das Herz begehrt.

Oslo: Die Metropole auf Ihrer Rundreise

Oslo ist jedem ein Begriff. Sowohl die Königsfamilie als auch Künstler wie Edvard Munch fühlten und fühlen sich noch heute pudelwohl in der Metropole Norwegens. Ein eigenes Museum, das Munch Museum, beherbergt Kunstwerke wie das weltbekannte „Der Schrei“. Auch der Königsfamilie können Sie ganz nahe sein. Täglich findet um 13.30 Uhr die Wachablöse statt, die immer wieder gerne von Touristen bestaunt wird.

Wahrzeichen Oslos ist der moderne Opernbau, der einen tollen Rundblick über die Stadt von der hauseigenen Panoramaterrasse aus bietet. Komplette Führungen durch die Stadt sind bereits für kleines Geld zu erhalten. Bei einer Dauer von etwa 1,5 Stunden werden Ihnen Sehenswürdigkeiten sowie Geheimtipps der Einheimischen gezeigt.

Göteborg: Hauptstadt Schwedens?

Nun setzen Sie endlich von Norwegen nach Schweden über. Die direkt an der Grenze gelegene Kleinstadt Göteborg wird im Volksmund auch als die Hauptstadt Schwedens bezeichnet. Und das aus gutem Grund, denn Sehenswürdigkeiten und landesweit wichtige Entscheidungen finden hier ihre Heimat. Nicht verpassen dürfen Sie die traditionelle Fika. Dabei handelt es sich um eine landestypische Kaffepause mit einheimischem Gebäck.

Hutmacher, Delikatessengeschäfte sowie Vintage-Shops finden Sie in Haga, dem ältesten Stadtteil Göteborgs. Anschließend ist ein Besuch der Festung Skansen Krona zu empfehlen. Dieses Gebäude diente nicht nur als Herrschersitz, sondern auch als Gefängnis, als Krankenhaus sowie Militärmuseum. Eine beeindruckende Geschichte, die sich hinter den Mauern befindet.

Tipp: Für Kinder ist der Besuch im Freizeitland Lisberg wohl das Highlight der ganzen Reisen. Achterbahnen und andere Fahrgeschäfte sorgen hier für das Plus an Spaß.

Malmö: Ein kontrastreiches Programm zum Ende der Reise


Während Sie in der Altstadt schnuckelige Fachwerkhäuser erwarten, können Sie nur ein paar Schritte entfernt den Turning Torso bestaunen. Mit 190 Metern Höhe ist es das größte Gebäude Skandinaviens und im Sommer für Touristen frei zugänglich. Den Kontrast bilden kleine Gassen, die die Stadt durchziehen und für Gemütlichkeit sorgen.

Zudem ist Malmö ein Paradies für Umwelt-Aktivisten. Bis 2020 hat sich das Städtchen zum Ziel gesetzt, CO2-neutral zu sein und die benötigte Energie komplett aus erneuerbaren Ressourcen zu schöpfen. Dazu tragen auch die insgesamt 500 Kilometer langen Radwege bei, die es ermöglichen, dass ganze 25 Prozent der Pendler auf das Fahrrad umgestiegen sind. Auch Skater sind in Malmö weit verbreitet. Der Stapelbäddparken ist weltweit in der Skaterszene bekannt.

Von Malmö aus haben Sie dann verschiedene Möglichkeiten wieder zurück in die Heimat zu gelangen. Sie können beispielsweise mit der Fähre über Rostock, Dänemark oder Travemünde zurück nach Deutschland setzen.

Weitere Tourvorschläge, Tipps und Anregungen für den nächsten Campingurlaub gibt es auch auf unserer Seite Wohnmobil mieten & Europa entdecken zum Nachlesen.

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