Der Traum vom Wohnmobil: Kaufen oder Mieten?

Reisen im Wohnmobil bedeutet Abenteuer, Freiheit und vor allem Flexibilität. Ein Traum den sich nicht nur Pärchen oder Familien erfüllen möchten, sondern beispielsweise auch Freunde (Stichwort Festivals). Da solch ein Gefährt aber nicht gerade billig ist, sehen die meisten von derartigen Urlaubsplänen schnell wieder ab. Doch wie steht es eigentlich mit mieten? Wir haben mit Zahlen jongliert und den Vergleich Kauf vs. Miete angestellt.

Das folgende Rechenbeispiel dient der Veranschaulichung und der groben Orientierung. Ihr könnt die Rechnung also einfach auf euer Wunsch-Wohnmobil übertragen:

Nehmen wir mal an, ihr seid eine Familie mit 2 Kindern und möchtet nächsten Sommer ab dem 1. August für 10 Tage zum Campen in die Normandie fahren. Wie hoch sind da die Mietkosten für das Fahrzeug?

Ein einfaches aber schönes Mercedes-Benz Wohnmobil Typ Alkoven (130.000 km) mit 4 Schlafplätzen, Fernsehr, Fahrradträger, Navi etc. beläuft sich für 10 Tage in der Hauptsaison auf rund 1.000 Euro (Maut und Benzin außen vor gelassen).

Wenn ihr mehr Komfort oder gar Luxus wünscht und beispielsweise ein vollintegriertes Wohnmobil der Marke Elnagh Magnum, inkl. Lederausstattung, Rückfahrkamera und vielen anderen Annehmlichkeiten mieten möchtet, dann kommt ihr schon auf ca. 1.400 Euro für den gleichen Zeitraum.

Servicepauschale und Vollkaskoversicherung sind bei den Mietkosten in aller Regel bereits inklusive. Was eine mögliche Endreinigung (ca. 80 Euro) oder andere einmalige Zusatzoptionen betrifft, so fragt ihr am besten euren Vermieter.

Selbst 1.000 Euro mag für den ein oder anderen bei 10 Tagen Mietdauer recht gesalzen klingen. Vor allem wenn man bedenkt, dass noch Benzin, Maut/Vignetten, Stellplatzgebühr sowie Verpflegung und Freizeit-Ausgaben für 4 Personen hinzu kommen.

Weshalb also nicht gleich einen Camper kaufen? Ab wann rechnet sich das?

Bleiben wir bei einem günstigen Beispiel und nehmen uns ein gebrauchtes Wohnmobil vom Typ Alkoven vor. Hier findet man im Internet, je nach Ausstattung und Kilometerstand, schon Angebote um die 18-20.000 Euro.

Wenn ihr nun 2x im Jahr für jeweils 2 Wochen verreist (Mietpreis rund 1.400 Euro pro Woche), dann lohnt sich eine Anschaffung theoretisch nach ca. 8 Jahren.

Etwas vergessen? Ja! Bei der Anschaffung eines gebrauchten Wohnmobils sind noch gar nicht die laufenden Kosten wie KFZ-Steuer, Vollkasko und TÜV berücksichtigt, die sich durchaus noch mal auf insgesamt 1.000 Euro pro Jahr belaufen können.

Die Amortisierung findet in unserem theoretischen Rechenbeispiel also erst nach 11-12 Jahren statt. Vorausgesetzt natürlich, dass ihr auch jedes Jahr für 4 Wochen campen geht.

Wenn ihr mit dem Kauf eines älteren und günstigeren Wohnmobils liebäugelt, dann kann sich die Anschaffung natürlich früher amortisieren als vorgerechnet.

Beim Vergleich Miete vs. Kauf steht das liebe Geld natürlich an erster Stelle.
Nicht zuletzt solltet ihr euch aber auch an qualitativen Kriterien orientieren, um am Ende die richtige Entscheidung zu treffen:

• Wohlfühlfaktor: Welchen Stellenwert hat für euch Besitz? Fühlt ihr euch in fremden bzw. gemieteten Fahrzeugen schnell wohl oder habt ihr damit Schwierigkeiten?
• Aufwand: Besitzt ihr bereits einen Garagen- oder Dauerstellplatz? Könnt ihr für TÜV, Instandhaltung und kleinere Reparaturen Zeit investieren?
• Aktualität: Möchtet ihr stets in neuen Modellen verreisen und variieren oder bevorzugt ihr Kontinuität?
• Zukunftsplanung: Seid ihr unsicher, was eure Lebens- bzw. Reisepläne der nächsten Jahre betrifft? Oder habt ihr euren Weg schon gefunden und wisst genau was ihr wollt?

Diese und andere persönliche Fragen solltet ihr auf jeden Fall berücksichtigen.

Fazit: Wer entschlossen ist, das entsprechende Budget besitzt und seine Zukunftspläne kennt, für den kann sich der Kauf eines Wohnmobils durchaus lohnen. Wer jedoch Variation wünscht, flexibel bleiben möchte oder noch unsicher ist, dem sei die Miete ans Herz gelegt. Hier gibt es übrigens weitere Infos zur Kosten einer Wohnmobilmiete.