Wohnmobil kühlen: Schwitzen im Urlaub war gestern

Menschen blicken aus Wohnmobil Fenster hinaus

Ein wunderschöner Sommerurlaub mit der ganzen Familie auf dem Campingplatz oder am Baggersee in der Nähe ist ein Abenteuer für Jung und Alt. Vor allem die Unabhängigkeit ist das, was viele Familien an den Ferien im Caravan reizt. Heute zum Baggersee, morgen in den Freizeitpark und übermorgen die Verwandten besuchen. Kein Problem, denn eine Übernachtungsmöglichkeit auf vier Rädern ist immer bereit.
Die einzige Schwierigkeit, die zu überwinden ist, ist die warme Innenluft an heißen Sommertagen mit 30 Grad Celsius oder mehr. Viele Reisende fragen sich genau dann, wie die Sommerhitze abgekühlt werden kann und im Wohnmobil eine angenehme, erfrischende Temperatur herrscht. Wir verraten es dir!

Die besten Tipps & Tricks zum Camping im Sommer

Frischluft als wahres Wundermittel

Klingt erstmal seltsam, denn immerhin möchtest du ja die heiße Sommerluft nicht in deinem Wohnmobil. Doch frische Luft – vor allem am Abend – tut gut und kühlt dein mobiles Zuhause ab. Sobald es kühler wird, solltest du Fenster, Türen und Dachluken öffnen. So findet ein guter Luftaustausch oder auch Zirkulation statt, die die „alte“, heiße Luft ins Freie befördert. Kleinere Fenster können sogar während du schläfst geöffnet oder angewinkelt bleiben.

Auch am Tag kannst du alle Türen und Fenster aufmachen, sobald die Luft stickig wird. Perfekt ist es, wenn du den Wohnwagen dann im Schatten so platzierst, dass die leichte Sommerbrise ungehindert durchs Fenster oder die Tür hineinströmen kann. Doch bleibe immer in der Nähe des Reisemobils, um einen möglichen Diebstahl zu vermeiden.

Den Stellplatz intelligent bestimmen

Unser nächster Tipp für dich klingt erstmal simpel, aber ist dennoch sehr effektiv. Auf keinen Fall solltest du in der prallen Sonne parken! Suche dir immer ein nettes Schattenplätzchen. Wenn möglich, parke nahe am Wasser. Dort ist es meist etwas kühler und die Luft wirkt frischer.

Abdunkeln, um die Sonnenstrahlen abzuhalten

Standardmäßig ist ein Wohnmobil im Regelfall mit folgenden Ausstattungen versehen:

  • Rollos
  • Jalousien
  • Vorhänge
  • Markise

Verdunkle mit dieser Ausrüstung deinen Caravan zu 80 bis 90 Prozent. Warum nicht komplett? Würdest du deine Vorhänge komplett zuziehen, dann würde sich schnell viel Hitze und auch Feuchtigkeit zwischen Fensterscheibe und Vorhang stauen.

Ein einfacher Haushaltstrick: Die silbernen Erste-Hilfe-Thermodecken schützen sehr gut vor einströmender Hitze. Solltest du also keine Jalousien oder Ähnliches in deinem Reisemobil haben, kannst du zu diesem einfachen Hilfsmittel greifen, um die Fenster abzudecken.

Freiluftkochen

Viele Camper tun dies automatisch, dennoch möchten wir den Wohnmobil-Neulingen diesen wertvollen Tipp nicht vorenthalten. Koche an heißen Tagen draußen. Das spart nicht nur einiges an Arbeit – da du die Küche nicht schmutzig machst –, sondern verhindert zusätzliche Hitze im Reisemobil. Ob ein leckerer Grillabend mit saftigen Steaks oder Stockbrot am gemütlichen Lagerfeuer, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Doch achte vorher darauf, ob das Grillen oder Lagerfeuer an deinem Stellplatz erlaubt ist. Besonders in den trockenen Sommerwochen kann es zu Verboten diesbezüglich kommen, um die Brandgefahr zu minimieren.

Nässe kühlt nicht nur die Menschen ab

Kinder wie Erwachsene springen ins kühle Nass, wenn die Außentemperaturen mal wieder steigen. Doch frisches Wasser tut nicht nur uns gut, sondern auch dem Wohnmobil. Halte einfach einige Laken oder Handtücher ins Wasser und hänge diese im Wohnraum oder der Tür auf. Die Nässe sorgt dafür, dass die Innentemperatur schnell um ein paar Grad sinkt.

Die Luftzirkulation verstärken

Bereits unser erster Tipp „Frischluft als wahres Wundermittel“ geht auf das Thema Frischluft ein. Sollte kein Windzug vorhanden sein, kannst du die Zirkulation mit einem Ventilator oder sogenannten Air-Quads verstärken. Ventilatoren gibt es beispielsweise als praktische Handventilatoren, wobei diese nur wenig Abkühlung verschaffen. Besser sind die speziell für die Montage im Wohnmobil hergestellten Dachhauben mit eingebauten Ventilatoren.

Eine andere, stromfreie Variante sind die Air-Quads. Hierbei handelt es sich um ein Element, welches in die Glaskuppel im Dach eines jeden Reisemobils angebracht werden kann. Dieses Bauteil leitet auch die kleinsten Windströme in deinen Caravan. Durch ein Fliegengitter wird verhindert, dass vor allem in der Nacht lästige Stechmücken hineinkommen.

Gut isoliert – Winter wie Sommer

Nicht nur fürs Haus gibt es Isolationen, auch für deinen Wohnwagen lassen sich die Hersteller von Campingzubehör so einiges einfallen. So kannst du spezielle Isolationen für Seitenfenster und Frontscheiben erwerben, die die „undichten“ Stellen gut isolieren und damit die Sommerhitze aus deinem Feriendomizil auf vier Rädern verbannen.

Sonnencreme für das Gefährt

Was nur wenige Menschen wissen, ist, dass es einen extra UV-Schutzanstrich für Wohnmobile gibt. Diese „Sonnencreme für den Caravan“ verfügt über Reflexionskomponenten, die bis zu 90 Prozent der Strahlung wieder zurückwirft. Bis circa 10 Grad Abkühlung im Inneren kann jene Farbmischung so erreichen. Aufbringen kannst du die Schutzfarbe sogar selbst.

Kühlende Kissen und Matratzen

Menschen, die besonders im Schlaf gerne ein wenig niedrigere Temperaturen genießen, werden mit „Freshmats“ viel Freude haben. Ein Gelkern im Inneren des Kissens sowie der Matratzenauflage sorgt dafür, dass ein deutlich spürbarer Kühleffekt eintritt. Eine externe Energiequelle in Form von Strom oder Ähnlichem ist nicht notwendig. Zusätzlich zum Kühlungseffekt wird der Liegekomfort durch die Anpassung des Gels an deinen Körper erhöht.

Welche Klimaanlage ist am besten zum Kühlen des Wohnmobils geeignet?

Entscheidest du dich doch für eine professionelle Klimaanlage, so solltest du dir vorab Gedanken über deine Ansprüche und Erwartungen machen. Denn nicht jede Klimaanlage ist gleich.

  • Zunächst solltest du die Größe sowie die bereits vorhandene Ausstattung in deinem Wohnmobil berücksichtigen. Wie du dir wahrscheinlich bereits denken kannst, benötigt ein großer XXL-Wohnwagen oder ein kompletter Truck eine sehr leistungsstarke Klimaanlage, während für ein kleines Wohnmobil auch ein kleines Kühlgerät ausreicht.
  • Abgesehen von der reinen Größe des Reisemobils ist auf die Ausmaße der Fenster zu achten. Wie bereits weiter oben angesprochen, sind Fenster und Türen oftmals nur sehr schwach oder gar nicht isoliert. Je mehr Fenster du also hast, desto leistungsstärker muss das Klimagerät sein, um die Temperatur auf ein angenehmes Level zu bringen.
  • Wie viele Personen werden im Schnitt mit dir reisen? Je höher die Personenzahl, desto heißer wird es in einem geschlossenen Raum. Durch die Körperwärme entsteht teilweise viel Hitze, die von der Klimaanlage ausgeglichen werden muss. Bei drei Urlaubern solltest du bereits zu einem leistungsstarken, hochpreisigen Qualitätsprodukt greifen.
  • Solltest du über eine eigene Dusche im Wohnmobil verfügen, so wird ebenfalls zu einem Qualitätsprodukt geraten. Durch das Duschen entsteht nämlich viel Dampf und Luftfeuchtigkeit, die schnell nach außen transportiert werden sollte, um Schimmel und unangenehme Nässe im kompletten Caravan zu vermeiden.
  • Wo befindet sich Platz für die Klimaanlage? Hast du ausreichend Stauraum, dass die komplette Klimaanlage im Inneren angebracht werden kann oder musst du aus Platzmangel bereits ohne Klimaanlage alles quetschen, damit es hineinpasst? Ein Problem, das viele Camper kennen. Deshalb siehst du vermehrt Klimaanlagen, die auf dem Dach angebracht werden.
  • Wie weit soll heruntergekühlt werden? Von Experten wird eine Schlaftemperatur von 19 Grad empfohlen. Dies ist jedoch meist für Frauen etwas zu kühl. Je nachdem, wie hoch die Außentemperaturen klettern, kannst du das Innere des Fahrzeugs nur bis zu einem bestimmten Minimum herabkühlen.
  • Und zu guter Letzt solltest du dir bereits vor dem Kauf Gedanken über den Urlaubsort machen. Klar, Wohnmobil-Reisende verschlägt es immer wieder an einen anderen Ort, doch hast du sicherlich bereits eine Ahnung, was und wo es dir am besten gefällt. Während nämlich Mittelmeerreisende eine starke Klimaanlage benötigen, um die Hitze am Meer auszugleichen, können sich Personen, die in die Berge fahren, bequem zurücklehnen.

Welches Klimagerät passt zu dir? Die verschiedenen Typen im Überblick

  • Kompressorklimaanlage:  Ähnlich einem Kühlschrank kühlt die Kompressorklimaanlage mithilfe einer Kühlflüssigkeit, die im Inneren des Geräts ununterbrochen kreist.
  • Verdunstungsklimaanlage: Verdunstungsklimaanlagen arbeiten mit reinem Wasser anstatt mit Kältemitteln. Eine ständig feucht gehaltene Fläche in der Maschine sorgt dafür, dass die angesaugte Luft dieses Wasser verdunsten lässt.

Fazit

Camping im Sommer kann mit den richtigen Tipps und Tricks zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Mit Frischluft, intelligent gewähltem Stellplatz, und cleveren Anpassungen wie dem Einsatz von Verdunkelungsmöglichkeiten und Außenküchen kannst du die Sommerhitze effektiv bekämpfen und deinen Urlaub in vollen Zügen genießen.

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