Mautgebühren in Österreich: Das gibt es zu beachten

Mautstelle Holzhäuser Österreich

Mautgebühren in Österreich müssen alle Fahrzeuge auf Autobahnen und Schnellstraßen seit 1997 entrichten, wobei es drei verschiedene Gebührenmodelle mit unterschiedlicher Gültigkeitsdauer gibt. Ein kleines Wohnmobil fährt mit einer klassischen Vignette oder nutzt die digitale Vignette. Ein großes Wohnmobil ab 3,5 t Gesamtgewicht muss mit einer Go-Box unterwegs sein. Informieren Sie sich daher frühzeitig über die passende Vignette für Ihr Fahrzeug. Werden Sie ohne Vignette oder mit falscher Platzierung der Vignette angehalten, kostet Sie das mit dem Wohnmobil mindestens 120 Euro Strafe. Wichtig ist, dass der Nachweis für die Maut beim Kauf gelocht wird – ansonsten ist die Vignette nicht gültig, Polizei, Zoll und Autobahnaufsicht ASFINAG kontrollieren Fahrzeuge regelmäßig, außerdem sind auf Autobahnen und Schnellstraßen Kameras installiert.

Auf diesen Strecken in Österreich wird keine Maut fällig

Mautgebühren in Österreich werden auf allen Autobahnen und Schnellstraßen erhoben. Eine Befreiung von der Mautpflicht gilt seit 15. Dezember 2019 nur für folgende Strecken in den Grenzgebieten:

  • A 12 zwischen Grenze Kufstein und der Anschlussstelle Kufstein-Süd
  • A 1 zwischen Grenze am Walserberg und Autobahnanschlussstelle Salzburg-Nord
  • A 14 zwischen der Grenze bei Hörbranz und Anschlussstelle Hohenems
  • A 26 bei Linz
  • A 7 zwischen der Brücke Ausfahrt Hafenstraße und Urfahr

Maut in Österreich: Die Vignette ist immer Pflicht

Alle Fahrzeuge bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 t sind in Österreich mit einer Vignette unterwegs. Zulässiges Gesamtgewicht bedeutet dabei Leergewicht des Fahrzeuges plus die Zuladung. Damit Sie vor dem Urlaub keinen Stress haben, können Sie sich für ein kleineres Wohnmobil die klassische Vignette zum Aufkleben beim ADAC besorgen, im Online-Shop des Automobilclubs bestellen oder bei einer Spontantour an einer Tankstelle in Grenznähe kaufen. Die Platzierung der Vignette erfolgt gut sichtbar an der Windschutzscheibe. Nehmen Sie den linken Teil der Frontscheibe oder die Stelle unterhalb des Rückspiegels. Achten Sie bei der Platzierung der Vignette darauf, dass Sie nicht den Bereich des Tönungsstreifens an der Windschutzscheibe nutzen. Auch dürfen Sie die Vignette nicht auf einer Folie aufbringen.

Praktische Lösung: Die digitale Vignette

Die digitale Vignette ist für die Maut in Österreich seit 2018 eine echte Alternative. Vor allem dann, wenn Reisende mal mit dem PKW und mal mit dem Wohnmobil in der Alpenrepublik unterwegs sind. Denn die Maut ist nicht mehr an das Fahrzeug gebunden, wenn der Fahrer im Besitz einer digitalen Vignette ist. Die Bestellung erfolgt online über die Internetseite des Autobahnbetreibers ASFINAG oder über eine App fürs Smartphone. Die Preise der digitalen Vignette sind identisch mit denen der regulären Vignette. Achtung: Wenn Sie die digitale Vignette online bestellen, ist sie erst nach 18 Tagen einsatzbereit – denn so lange dauert es, bis die gesetzliche Rückgabefrist abgelaufen ist.

Das kostet die Vignette für Österreich

Bei der Vignette haben Sie mit einem kleinen Wohnmobil bis 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht die Wahl zwischen drei Preismodellen:

  1. Die Jahresvignette kostet 91,10 Euro.
  2. Für zwei Monate Maut bezahlen Sie 27,40 Euro
  3. Sind Sie bis zu 10 Tage in Österreich unterwegs, werden 9,40 Euro fällig.

Die Gültigkeit der Vignette 2020 beginnt am 1. Dezember 2019 und läuft am 31.01.2021 ab. Die Gültigkeit der anderen Vignetten ist frei wählbar. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Maut in Österreich um 2.1 % gestiegen.

Straße mit Bergen in Österreich

Mautgebühren in Österreich: Bei über 3,5 t Gewicht mit der Go-Box

Die Mautgebühren in Österreich bei Fahrzeugen über 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht wird elektronisch mit der sogenannten Go-Box erhoben. Die Go-Box wird an der Windschutzscheibe des Wohnmobils befestigt. An den Mautportalen werden die Daten eingescannt und die Gebühren automatisch abgebucht. Die Go-Box arbeitet mit dem sogenannten Pre-Pay Verfahren, was bedeutet, sie muss mit einem Betrag zwischen 75 und 500 Euro aufgeladen werden, von dem die jeweilige Maut abgebucht wird. Fehleranfällig ist das System nicht, da die Go-Box mit elektronischer Statusanzeige und akustischen Signalen arbeitet, die den Fahrer auf dem Laufenden halten. Die Maut selbst berechnet sich nach

  • Fahrzeugklasse
  • vorhandenen Achsen ohne Anhänger
  • EURO-Emissionsklasse
  • gefahrenen Kilometern

Go-Box an ausgewählten Vertriebsstellen erhältlich

Die Go-Box gibt es in jedem Bundesland an ausgesuchten Vertriebsstellen sowie an den Grenzübergängen. Das Leihgerät kann zudem auch bei ausgewählten Partnern im Ausland erworben werden. Vor der Inbetriebnahme wird die Box mit Daten zum Kennzeichen, der Fahrzeugkategorie und der Emissionsklasse gefüttert, danach muss das Aufladen des Guthabens erfolgen, das erst nach fünf Jahren verfällt. Eine bereits vorhandene Go-Box kann bei einem neuen Wohnmobil nachträglich angepasst werden. Für Fahrzeuge der Emissionsklasse IV und V muss bei Fahrzeugwechsel beim Anbieter ASFINAG ein Antrag gestellt und die entsprechende Klasse nachgewiesen werden.

Mautgebühren in Österreich: Das kosten Fahrten mit der Go-Box

Die Mautgebühren in Österreich werden pro gefahrenem Kilometer berechnet. Für ein Wohnmobil mit zwei Achsen in der Emissionsklasse VI sind das 0,18220 Euro, in der Klasse V und EV 0,20240 Euro und in der Klasse IV 0,20870 Euro. In den Klassen 0 bis III beträgt der Kilometerpreis 0,22870 Euro. Bei drei Achsen liegen die Preise zwischen 0,26033 und 0,32081 Euro und bei vier Achsen zwischen 0,39127 und 0,46199 Euro.

Was tun bei einer beschädigten Vignette für Österreich?

Unterwegs in den Alpen in Österreich kann es zu einem Steinschlag und somit zu einem Glasbruch am Wohnmobil kommen. Doch was tun, wenn die Windschutzscheibe und somit die Jahresvignette beschädigt ist? Eine Ersatzvignette erhalten Sie an den Stützpunkten des österreichischen Automobilclubs ÖAMTC sowie beim Anbieter ASFINAG auf schriftlichen Antrag. Diese Unterlagen benötigen Sie:

  • Reste der Vignette am besten mit dem unteren Vignettenabschnitt
  • Kopie der Werkstattrechnung für die neue Windschutzscheibe
  • Bestätigung Ihrer Versicherung, dass die Kosten für die Vignette nicht erstattet werden
  • Kopie der Zulassungsbescheinigung I
  • ASFINAG-Antragsformular für Ersatzvignette

Weitere Tourvorschläge, Tipps und Anregungen für den nächsten Campingurlaub gibt es auch auf unserer Seite Wohnmobil mieten & Europa entdecken zum Nachlesen.

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