So werden Sie über Google gefunden: Eine Einführung in das Thema SEO

Erento Redaktion – 26. Feb 2014

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Eine Welt ohne Internet? Für die meisten Menschen im Alltag und im Berufsleben kaum vorstellbar. Allein in Deutschland gibt es über 15 Millionen Webseiten. Unternehmen haben mehr denn je zuvor die Möglichkeit sich im Internet zu präsentieren und nutzen den eigenen Webauftritt zur Übermittlung von Informationen, für Neukunden oder Pflege bereits bestehender Kunden. Da die meisten Online Marketing-Aktivitäten mit der Suche beginnen, ist eine erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung (SEO) von entscheidender Bedeutung.

Je weiter oben die Webseite in der Suchmaschine positioniert ist, umso mehr Besuche und Klicks erhält diese in der Regel. Um eine gute Position in der Ergebnisliste zu erhalten, ist es allerdings nicht mit der bloßen Erstellung der Webseite getan. Wir geben Ihnen hier eine kleine Einführung in die Suchmaschinenoptimierung und einige Tipps und Tricks und legen den Fokus dabei auf den Suchmaschinenriesen Google, welcher mit weltweit über 70% Marktanteil der relevanteste ist.

SEO, was bist du und was kannst du?

SEO (Search Engine Optimization) ist ein Bereich des Online Marketings, bei dem bestimmte Maßnahmen eingesetzt werden, um eine bessere Positionierung in Google zu erhalten. Dabei wird zwischen OnPage- und Offpage-Optimierung unterschieden.

Bei der OnPage-Optimierung geht es um die Verbesserung des Inhalts und der Struktur der Webseite. Suchbegriffe, mit denen die Webseite gefunden werden soll, werden auf der Seite integriert. Nehmen wir hierfür das Beispiel eines Online-Shops für Snowboard-Artikel. Was bietet dieser Shop? Wie lässt sich dessen Leistung in wenigen Worten beschreiben? Alle relevanten Begriffe (Keywords) werden in einer Datenbank gesammelt, in Kategorien geordnet und weiter im Seitentitel und im Seiteninhalt (Content) platziert. Schlagworte für die Snowboard Seite könnten sein:

Snowboard Artikel, Snowboard Shop
Snowboard Herren, Snowboard Damen, Snowboard Kinder
Snowboard günstig, Snowboard Sale
Snowboardhosen, Snowboardschuhe, Snowboardjacken

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Mit der Offpage-Optimierung sind alle Maßnahmen gemeint, die außerhalb der Webseite durchgeführt werden. Es gilt hier das Prinzip: Verweisen weitere themenrelevante, seriöse Webseiten auf deine Seite, so wird das von Google positiv bewertet; nach dem Motto „wenn etablierte und seriöse Seiten deine Seite empfehlen, dann wird das seine Berechtigung haben“.

Aus diesem Grund ist es wichtig, eine natürliche Vernetzung im eigenen themenrelevanten Bereich aufzubauen. Mögliche Vernetzungen in unserem Beispiel sind:Beteiligung in (Winter-)sport Foren und ein themenrelevanter Verweis auf die Webseite, Kontaktaufnahme mit Bloggern im Sportbereich, um einen Link auf die Seite zu generieren.

Ist der Nutzer glücklich, so ist es Google auch

Mit der Einführung neuer Updates haben sich die Spielregeln von Google mit den Jahren geändert. Eingehende Links, die gekauft werden, oder eine zu häufige Nennung der Schlüsselbegriffe (Keyword Spam) sollten nun der Vergangenheit angehören – sie werden von Google inzwischen bestraft.

Um den Hintergrund der Suchmaschinenoptimierung besser zu verstehen, sollte man sich darüber bewusst sein, dass Google für den Erfolg seines Unternehmens weiterhin Umsatz generieren muss. Dafür braucht es zufriedene Kunden. Findet der Suchende die gewünschten Inhalte und bestenfalls sogar mehr als das, wird er die Suchmaschine weiterhin nutzen. Umgekehrt heißt das, dass ein Nutzen für den User sich ebenso positiv auf das Google-Ranking auswirkt.

 

Und wie kann Google die Nutzerzufriedenheit messen?

  • Bounce-Rate (Absprungrate)
    Die Bounce-Rate misst den Prozentsatz der Besucher, welche die Seite besuchen und sofort wieder verlassen. Eine hohe Bounce-Rate spricht dafür, dass der User seine gewünschten Informationen – wie im Beispiel unten – nicht finden konnte. Benötigt die Seite zu lange, um geladen zu werden, verliert der User die nötige Geduld und verlässt die Seite, womit die Bounce-Rate wiederum steigt. Wichtig ist hierbei, dass man zwischen den Inhalten der Seiten differenziert. Die Frage nach der Höhe des Eiffelturms kann auf der Seite in wenigen Sekunden beantwortet werden und unabhängig vom restlichen Inhalt eine hohe Bounce-Rate haben. So kann ein Seitenbesuch mit sofortigem „Bouncen“ ablaufen:

Der User sucht bei Google nach: „günstige Snowboards“
Das gut platzierte Google Suchergebnis lautet: „Günstige Snowboards aller Marken.“
Klickt der User darauf, beginnt der Text auf der Webseite wie folgt: „Snowboard Festival 2014
Der User verlässt die Seite sofort, weil er keine Informationen über günstige Snowboards, sondern nur über Snowboard-Festivals findet.

  • Quality Rater
    Google verwendet einige Richtlinien, anhand derer die Qualität der Webseiten von externen Mitarbeitern manuell überprüft werden. Die Ergebnisse des Quality Rater Guidelines werden für Optimierungen im Algorithmus genutzt.
  • Panda
    Der Panda-Algorithmus misst durch mathematische Verfahren, ob auf der Webseite eine gute Nutzererfahrung besteht.

Neun wertvolle Tipps

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#1 Aktualität bewahren

Content mit Mehrwert ist der wichtigste Rankingfaktor. Dazu gehören vor allem aktuelle und einzigartige Seiteninhalte. Viele Unternehmen nutzen ihren eigenen Blog, der regelmäßig mit relevanten Inhalten gefüllt wird. Bei Suchanfragen, die innerhalb kürzester Zeit überdurchschnittlich oft in die Suchmaschine eingegeben werden, interpretiert Google die Anfrage als ein aktuelles Ereignis und greift auf den Algorithmus namens„Quality deserves freshness“ zurück. Dadurch bekommen aktuell eingestufte Ergebnisse ein besseres Ranking. In unserem Online-Shop für Snowboard-Artikel könnten im unternehmenseigenen Blog beispielsweise folgende aktuelle Themen geboten werden:

Neuer Snowboard Weltmeister 2014
Goldmedaille für unseren Favoriten in Sotschi


#2 Unique Content

Vorgefertigte Produktbeschreibungen oder Pressemeldungen, die per copy & paste in die Webseite eingepflegt werden, erkennt Google und wertet die Seite entsprechend ab. Am besten verzichten Sie voll und ganz auf bereits bestehenden Inhalt (Duplicate Content). Speziell bei Online-Shops ist es wichtig, aussagekräftige und informative Produktbeschreibungen zu bieten.


#3 Spam vermeiden

Keywords sind wichtig, damit Google den Inhalt identifizieren kann. Eine zu hoheKeyworddichte wird jedoch als „Spam“ interpretiert und wirkt sich negativ auf das Ranking aus. Abschnitte wie dieser hier vermitteln einen werblichen Charakter und sind für das Lesen eher störend als hilfreich. An erster Stelle steht der User, an zweiter Google.

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#4 Headline

Der Titel und die Unterschrift eines Textes sind sehr relevant für das Suchergebnis, da der Titel zum anklickbaren Link, zur Unterschrift und zur Beschreibung wird. Sinnvoll ist es, hier eine „Call-To-Action“ Formulierung einzubringen, die den Nutzer zum Klicken animiert. Versetz dich in die Lage des Artikels und frag dich: Wer möchte genau mich lesen? Was macht mich einzigartig und was kann ich bieten?

In unserem „Nachher“ – Beispiel unten wird im Gegenzug zum „Vorher“- Titel eine Jahreszahl genannt. Dies ist wichtig um auf die Aktualität hinzuweisen. Weiter handelt es sich hierbei nicht bloß um irgendwelche Snowboard-Pisten, sondern um die „Besten“. Das schafft Mehrwert. Die Erwähnung des World Snowboard Guides bringt zusätzlich Vertrauen. Der User sieht, dass es sich hierbei nicht um eine herkömmliche Foren-Seite handelt, sondern um eine Webseite, die ausführliche und wertvolle Informationen enthält.

Vorher: Verschiedene Snowboard Pisten der Alpen
Nachher: World Snowboard Guide 2014: Die besten Snowboard Pisten der Alpen finden


#5 Inhalte interessant gestalten

Schaff einen optischen Freiraum zwischen unterschiedlichen Abschnitten und hebe Wichtiges im Inhalt hervor. Hilfreich sind ebenso Infografiken, Tabellen oder themenrelevante Videos, die seitenlange Texte nicht nur auffrischen, sondern auch weitere relevante Informationen bieten. Da der User für gewöhnlich den Text im Internet mehr scannt als im Detail durchliest, ist es wichtig, die Eckdaten hervorzuheben. Mit dem Einsatz von HTML-Tags wie H1 bis H6, bold bzw. strong oder li- und ul Tags werden Überschriften und Markierungen gesetzt, die auch von den Suchmaschinen gerne gesehen werden.

Snowpark Video der letzten Saison
Bilder aus unterschiedlichen Perspektiven und in variierenden Farben von den Snowboardartikeln
Infografik: Schneefall in allen Snowpark Gebieten in Deutschland


#6 Barrierefreiheit

Verzichte im besten Fall auf Barrieren, die Suchmaschinen nicht mögen:
– Flash, da Google es nicht so gut wie normale Texte indexieren kann
– Frames und IFrames, da diese ebenfalls schlecht oder gar nicht indexiert werden
– Meide zu große Bilddateien
– Hab den Webserver im Auge, er sollte nicht zu langsam sein Tipp: In den Google Webmastertools können Sie sehen, wie schnell Google deine Seiten indiziert und sehen, ob es zu Problemen kommt.
– Vermeide zu lange Parameterlinks
– Verwende relative Einheiten für Größenangaben (em, %, Zahl ohne Einheit), damit die Darstellungsgröße skaliert werden kann


#7 Interne Verlinkung

Erstell eine Sitemap und hinterlege diese im Google Web Toolkit. So weiß Google wie deine Website aufgebaut und strukturiert ist
– Die Navigation sollte in Textform hinterlegt sein, nicht als Grafik
– Verlinke verschiedene Artikel zueinander und setze so relevante Themenfelder miteinander in Verbindung


#8 Gute eingehende Links

Entscheidend ist die Qualität der eingehenden Links. Gekaufte Links, ein zu schnelles Linkwachstum oder Links von unseriösen Seiten werden von Google abgestraft.

 

#9 Analysieren und am Ball bleiben

Google denkt langfristig und ändert das Ranking der Webseiten über einen längeren Zeithorizont hinweg. Sogenannte „heiße Tipps“ zur schnellen Optimierung, wie sie in manchen Online Marketing Foren zu lesen sind, bringen für ein Ranking auf lange Zeit gesehen nicht viel. Aufgrund des Indexierungsprozesses kann es Monate dauern, bis konkrete Maßnahmen signifikante Auswirkungen auf die Google-Bewertungen zeigen.

Daher sollten Sie sich bewusst machen, dass SEO kein Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess ist. Regelmäßige Analysen zeigen die Entwicklung und verschiedene Bewertungskriterien deiner Webseite. Beherzige den Tipp, neuen und frischen Content zu liefern und Sie werden mit ein wenig Geduld belohnt. Einen Überblick aller wichtigen Rankingfaktoren erhalten Sie in der Infografik von GoogleWatchBlog.

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Fazit

Mit dem im August 2013 veröffentlichten Google Update Hummingbird wird verstärkt Wert auf guten Content gelegt. Es reicht in Zukunft nicht mehr aus, allein einzigartige Texte zu schreiben, denn das ist bereits Grundvoraussetzung geworden. Wichtig ist, dass die Besucher deinen Inhalt für informativ und interessant halten. Sie können beispielsweise Umfragen durchführen und in Form von RSS-Feeds auf deiner Webseite platzieren.

Weiterhin nimmt die Bedeutung von Social Media für das Google-Ranking zu. Daher sollten Sie Ihre Profile in Facebook, Twitter, Google+ und Co. nicht getrennt, sondern ganzheitlich betrachten, indem Sie eine gegenseitige Verlinkung setzen oder aufeinander hinweisen.

Die goldene Regel ist und bleibt jedoch: optimieren Sie für den User, dann klappt’s auch mit Google!

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