Erfahrene Wohnmobilvermieter berichten

Wohnmobile sind mittlerweile eine beliebte Alternative zum Anmieten von Ferienhäusern geworden. Sie kommen dem Bedürfnis der Mobilität und dem Entdeckungsdrang vieler Urlauber nach. So wundert es nicht, dass die Wohnmobilvermietung eine der am stärksten wachsenden Branche im Tourismus Bereich ist. Mit der Nachfrage wächst natürlich auch die Konkurrenz. In diesem Zusammenhang kann die richtige Preisgestaltung und Wahl der passenden Saisonzeiten einen entscheiden Vorteil sein. Nachfolgenden haben wir aus dem reichen Erfahrungsschatz unserer Vermieter sowie den Erento Erfahrungen von Mietern die wichtigsten Punkte zusammengetragen, um erfolgreich in die Wohnmobilvermietung zu starten.

Das richtige Fahrzeug wählen

Obwohl nahezu alle Fahrzeugtypen sich großer beliebt erfreuen und die Produzenten kaum die Nachfrage bedienen können, gibt es ein paar Dinge die bei der Fahrzeugwahl berücksichtigt werden sollten.

Definieren Sie Ihr Einzugsgebiet, um einen Überblick über die Demographische Lage in dieser Region zu erhalten.
Warum ist es wichtig, diese Überlegung anzustellen? Die Art der angefragten Fahrzeuge hängt stark von der Bevölkerungszusammensetzung ab. Sind viele Familien mit zwei und mehr Kinder in Ihrer Region vertreten, sollten Sie die Focus Ihrer Fahrzeuge auf Familien Caravans mit vielen Schlafmöglichkeiten und Stauraum richten. Befinden Sie sich in einer Region mit vielen Single Haushalten, die über ein hohes Grundeinkommen verfügen, sollten man darüber nachdenken ob man Luxusfahrzeuge in einem höheren Preissegment anbietet. Leben in Ihrem Gebiet viele Studenten, ist es Sinnvoll einige California Busse in Ihr Portfolio aufzunehmen.

Es ist also leicht nachvollziehbar, dass diese Überlegungen im Vorfeld zur einer dauerhaften Auslastung ihrer Fahrzeuge beitragen.
Es empfiehlt sich, auch bei der Auswahl der Fahrzeuge darauf zu achten, dass Sie sich in Ausstattung, technischen Daten sowie Leistungsdaten ähneln. So ist es möglich, andere Fahrzeuge aus dem Fuhrpark als Alternative anzubieten, sollte das angefragte Fahrzeug belegt sein.

Preisgestaltung und Ertragsmanagement

edar/Pixabay/Lizenz: CC0

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Der für Mietinteressenten mit Abstand wichtigste Punkt ist der Preis. Auch wenn Sie Ihre Fahrzeuge online zur Vermietung anbieten, ist der Preis das Erste und das Letzte, was der Kunde im Buchungsverlauf sieht. Er vergleicht die aktuellen Tagespreise und entscheidet sich für das Fahrzeug mit dem attraktivsten Gesamtpreises. Eine gut durchdachte Preisgestaltung kann demnach sowohl Ihren Ertrag als auch Ihre Auslastung erhöhen.
Natürlich können die oben genannten Überlegungen zur Fahrzeugwahl auch bei der Preisgestaltung einbezogen werden. Sie sollten aber stets bedenken, dass der Kunde Preise vergleicht. Somit sollte Sie auch in regelmäßigen Abständen die Preise ihrer Konkurrenz beobachten.

Zunächst steht aber die Wahl eines Preismodells im Vordergrund. Hier haben sich zwei verschiedene Preismodelle etabliert: der saisonal abhängige Tagespreis und der ebenfalls saisonal abhängige Wochenpreis.
Die Saisonalität der Preise, hat den gleichen Hintergrund wie in der Ferienhausvermietung: Es soll dabei auf das unterschiedliche Anfragen Niveau eingegangen werden, da dieses Niveau über das Jahr stark schwankt. Zu welchen Jahreszeiten sich welche Saisonpreise anbieten behandeln wir im letzten Abschnitt.

Die vorrangige Frage ist die Entscheidung für einen Tages- oder Wochenpreis. Hier hat sich der Tagespreis als praxistauglicher erwiesen, da hier auf die individuellen Bedürfnisse des Mietinteressenten eingegangen werden kann. Wochenpreise hingegen vermitteln den Eindruck, dass ein anderer Mietzeitraum, von z.B. 23 Tagen, nicht angeboten wird, was dazu führen könnte, dass wertvolle lange Mietanfragen verloren gehen. Des Weiteren wirkt ein Tagespreis auf den ersten Blick deutlich niedriger, so dass das Fahrzeug ein größeres Interesse weckt.

Von Interesse für den Vermieter sind lange Mietanfragen. Besonders für die Hauptsaison gilt: je länger, desto besser, da Personal- und Verwaltungskosten für Reinigung, Wartung und Einweisung auf langen Buchungen wesentlich geringer sind. Unter diesen Umständen kann es sich lohnen, einen zusätzlichen Rabatt für bestimmte Mietzeiträume zu veranschlagen. Je nach Region und Konkurrenz lassen auch hier sich zwei Strategien verfolgen:

Durch das angeben höher Mietpreise können im Nachhinein auch höhere Rabatte gewährt werden. Umgekehrt können Sie sich durch geringere Preise direkt von der Konkurrenz absetzten, was sich in der Endkalkulation auf die Höhe der gewährten Rabatte auswirkt. Die am häufigsten gewählte Varianten sind

  • 2% auf mindestens 7 Tage
  • 4% auf mindestens 14 Tage
  • 8 – 10% auf mindestens 21 Tage

In diesem Zusammenhang kann man auch über eine Mindestmietdauer nachdenken. Diese hängt natürlich stark von den Kosten ab, die für die Bereitstellung nötig sind. Grundsätzlich ist eine Mindestmietdauer bei der Eröffnung einer Vermietung nicht zu empfehlen, da diese beim Aufbau eines Kundenstamms hinderlich sein kann, auch lassen sich mit kürzeren Buchungen leicht Lücken zwischen großen Buchungen füllen.

Jetzt wo das Grundgerüst für unsere Preisberechnung steht, können wir anhand einer normalen Preiskalkulation den Tagespreis für das Wohnmobil ermitteln. Allerdings gilt zu beachten, dass Sie Ihre Jahresziele in der Hauptsaison erreichen, so dass Vermietungen in der Neben- oder Vorsaison nur noch Ihren Ertrag steigern.

Dafne Cholet/flickr/Lizenz: CC BY 2.0

Dafne Cholet/flickr/Lizenz: CC BY 2.0

Somit kommen wir zu der Frage, welche Saisonzeiten zu welchen Preisen angeboten werden sollen. Um die Kundenfreundlichkeit und die Preistransparenz nicht zu gefährden, empfiehlt sich die Preismodelle möglichst simpel zu halten: Bis zu drei verschiedene Saisonpreise sind in der Regel ausreichend. Hier hat sich ein System als besonders effizient erwiesen, das Einrichten einer Sparsaison, einer Nebensaison und einer Hauptsaison:

  • Preise in der Sparsaison und Nebensaison müssen sich nicht allzu stark unterscheiden. Dennoch sollten Sie relativ niedrig gehalten werden, damit Sie sich aufgrund geringer Nachfragen einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen.
  • Anders verhält es sich in der Hauptsaison, hier übersteigt die Nachfrage bei weitem das Angebot und Sie können anhand der Preise steuern wie schnell Ihre Fahrzeuge gebucht werden. Möchte Sie ein sicher ausgebuchtes Fahrzeug haben, setzen Sie die Preise leicht unter denen der Konkurrenz an. Einträglicher sind natürlich Spätbucher, die auch höhere Preise zahlen um noch ein Wohnmobil in der Hauptsaison zu ergattern. Trotzdem bleibt natürlich das Risiko eines unvermieteten Fahrzeugs während der Hauptsaison, setzt man die Preise zu hoch an. Allerdings ist es bei der heutigen Marktsituation, absolut unproblematisch Tagespreise in der Hauptsaison zu veranschlagen die 10 bis 20 Euro über denen der Konkurrenz liegen.

Abschließend möchte ich zur Preisgestaltung noch auf die Servicepauschale eingehen, die von vielen Vermietern z.B. für die Reinigung und die Bereitstellung von Gas erhoben wird. Hier lässt sich durch eine einfache Maßnahme ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber Ihrer Konkurrenz erreichen. Verzichten Sie auf die Servicepauschale und legen Sie diese auf die Tagespreise um. Sie können nun aktiv damit werben, dass keine Servicepauschale anfällt, da sich die Saisonpreise unwesentlich erhöhen. Sollten Sie dennoch auf die Servicepauschale bestehen, empfiehlt sich eine genaue Darstellung, wofür diese erhoben wird um es dem Mietinteressenten möglichst verständlich zu machen.

Saisonzeiten

Die Wahl der richtigen Saisonzeiten, kann sowohl Ihren Ertrag als auch ihre Auslastung optimieren. Auch hierbei gilt, halten Sie es möglichst einfach. Der Kunde will schnell verstehen, was er zu welchem Zeitpunkt zahlen muss. Unsere drei Saisonzeiten, Spar-, Neben und Hauptsaison, lassen sich optimal über das Jahr verteilen:

  • Die Sparsaison empfiehlt sich für Zeiten wie den Winter und das Frühjahr in dem kaum Vermietungen stattfinden. Sollte Ihr Fahrzeug nicht Winterfest sein, könnte Ihnen allerdings das Angebot eines Fahrzeuges wertvolle Informationen liefern ob sich eine Vermietung im Winter lohnt.
  • Die Nebensaison ist für die Zeit gedacht im Frühling oder Spätsommer bzw. Herbst in dem bereits Leute in den Urlaub fahren, die nicht an Ferienzeiten gebunden sind.
  • Die Hauptsaison sollte die Kern – Urlaubszeiten und Ferienzeiten abdecken, hier ist die Nachfrage am höchsten. Da sich die Ferienzeiten jährlich ändern, sollten dies auch im Saisonplan berücksichtigt werden.

Auf den ersten Blick scheint es zwar relativ komplex aber einmal durchgeführt, kann man mit wenigen Handgriffen eine dauerhaft erfolgreiche Vermietung etablieren.

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