Corona Krise: Was Online MarktplĂ€tze jetzt tun mĂŒssen

Mann mit Kopf in Karton

Die Coronakrise hĂ€lt die Wirtschaft in Atem und der Staat versucht, mit Rettungspaketen und Corona ZuschĂŒssen betroffene Unternehmen zu stĂŒtzen. Gerade fĂŒr OnlinehĂ€ndler, SelbststĂ€ndige und Freiberufler sowie Kleinunternehmer ist es trotz der Finanzhilfen nicht einfach, einen Weg durch die Krise zu finden. Die folgenden 9 Tipps sollen eine erste Antwort auf die allgegenwĂ€rtige Frage geben: Wie als Unternehmen mit der Coronakrise umgehen?

Der richtige Umgang mit der Corona-Krise fĂŒr Online MarktplĂ€tze

1. Direkte Kundenkommunikation, die Unsicherheiten beseitigt

Kunden reagieren auf die Krise und die im Zusammenhang mit dem Gesundheitsschutz erlassenen BeschrĂ€nkungen verunsichert. Kaum jemand weiß wirklich, welche GeschĂ€fte neben SupermĂ€rkten noch öffnen dĂŒrfen. Sie sollten ĂŒber den Weitergang Ihres Betriebs deshalb ĂŒber per Newsletter und/oder ein Popup auf Ihrer Website AufklĂ€rung schaffen. Lieferdienste wurden nicht eingeschrĂ€nkt. Deshalb können beispielsweise OnlinehĂ€ndler weiterarbeiten. SelbststĂ€ndige und Freiberufler, die ihre Dienste digital anbieten, arbeiten ebenfalls weiter. Sie mĂŒssen klar kommunizieren und möglichst damit werben, dass Sie weiterhin verfĂŒgbar sind.

2. Gute Zwecke unterstĂŒtzen und dies öffentlich kommunizieren

Die Menschen nehmen die Krise sehr ernst. Die meisten Kunden honorieren es deshalb, wenn Sie Ihren Teil dazu beitragen, in der Coronakrise anderen zu helfen. Beispielsweise gibt es ehrenamtliche Lieferdienste, die fĂŒr Ă€ltere Menschen einkaufen gehen. Sie sollten Ihren Einsatz öffentlich kommunizieren, aber die Botschaft dezent formulieren. Sie können beispielsweise ausfĂŒhren, dass Sie den guten Zweck X gefunden haben und gerne unterstĂŒtzen. Sie hoffen, dass einige Kunden dies ebenfalls tun werden.

3. Rabatte als Dankeschön fĂŒr Kundentreue in Krisenzeiten

Eine der besten Strategien in Zeiten geringer Nachfrage war schon immer das Anbieten von Rabatten. Einerseits helfen Sie damit Kunden, deren finanzielle Lage sich verschlechtert hat, andererseits sehen Kunden dadurch auch, dass Sie um Umsatz bemĂŒht sind und unterstĂŒtzen Sie durch entsprechende EinkĂ€ufe. Zudem heben sie sich als Kleinunternehmer, Vermieter oder E-Commerce-HĂ€ndler damit von der Konkurrenz ab, die auf Rabatte und Sonderaktionen verzichtet.

NachlÀsse wie kostenlose Lieferungen oder Gutscheine ab einem bestimmten Bestellwert sind ebenfalls ein guter Hebel, um Kunden anzuziehen und UmsÀtze zu steigern.

Think Outside The Box - Spruch

4. Hygienefragen transparent thematisieren & kontaktlose Lieferung anbieten

Neben den wirtschaftlichen Sorgen sollten Sie auch die gesundheitlichen Ängste der Menschen wahrnehmen und entsprechend proaktiv reagieren. HierfĂŒr gibt es mehrere Strategien, die alle die Hygiene betreffen. ErlĂ€utern Sie verstĂ€ndlich und transparent, welche Schutzmaßnahmen Sie selbst getroffen haben. Zeigen Sie als Anbieter im E-Commerce auf, welche Hygienevorschriften, die von Ihnen unterstĂŒtzen Lieferdienste umsetzen. Ihre Kunden gewinne so ein GefĂŒhl der Sicherheit.

Stellen sie zudem die kontaktlose Lieferung durch DHL & Co. heraus und zeigen Sie, dass es keinen Grund zur Sorge gibt, wenn Kunden sich etwas nach Hause liefern lassen.

5. Webinare sowie digitale Q&A-Fragerunden anbieten

Digitale Medien sind unverzichtbar bei der Suche nach der Antwort auf die Frage, wie sich die Coronakrise ĂŒberstehen lĂ€sst. SelbstĂ€ndige, Kleinunternehmer, Vermieter und OnlinehĂ€ndler sollten Vorreiter dabei sein, wie diese zur Kommunikation eingesetzt werden können. Bieten Sie im B2B-Bereich beispielsweise Webinare an. Im B2C-Segment besteht die Möglichkeit, Q&A-Fragerunden abzuhalten. Bleiben Sie erreichbar und zeigen Sie Gesicht. Hier bietet die Coronakrise eine echte Chance: Die Menschen mĂŒssen viele Stunden zuhause verbringen und suchen nach neuen Strukturen. Mit den richtigen digitalen Strategien können Sie ein Teil davon werden.

6. Vernetzung mit Branchenkollegen & Synergien herstellen

Vernetzen Sie sich mit Branchenkollegen und loten Sie Möglichkeiten fĂŒr Kooperationen aus. Helfen Sie sich gegenseitig, die Insolvenz zu vermeiden. Kooperationen sind beispielsweise im E-Commerce im Bereich der Lagerhaltung gut möglich.

Oft helfen bereits kleine Dinge viel: Tauschen Sie sich beispielsweise ĂŒber Lieferdienste, staatliche Finanzhilfen und wirksames Marketing aus. Verstehen Sie Ihr Krisenmanagement als fortwĂ€hrende Aufgabe, von den Erfahrungen anderer zu lernen und eigene Erkenntnisse weiterzugeben.

7. Ressourcen auf SEO und Produktmanagement fokussieren

Mittel- und langfristige Projekte, wie etwa Suchmaschinenoptimierung und Produktmanagement sollten wÀhrend der Krise im Fokus der GeschÀftstÀtigkeit liegen. Wer hier pausiert, lÀuft Gefahr, sich von der Krise nur schwer zu erholen. Optimieren Sie Ihre Website, erstellen Sie wertvolle Inhalte und arbeiten Sie an Ihren Produkten. Nutzen Sie frei gewordene Ressourcen und bereiten Sie ihr GeschÀft bestmöglich auf den Aufschwung nach der Coronakrise vor.

8. Marketing Budget ĂŒberprĂŒfen

Ein ordentliches Krisenmanagement setzt generell voraus, dass Sie all Ihre Ausgaben ĂŒberprĂŒfen. Dies gilt aber insbesondere fĂŒr die Mittel, die Sie fĂŒr das Marketing einsetzen. Reduzieren Sie beispielsweise Ausgaben fĂŒr Facebook- und Instagram-Anzeigen, wenn Sie sehen, dass diese nur noch schlecht performen. Investieren Sie diese Mittel lieber in Optimierungen Ihrer Webseite und lĂ€ngerfristige Projekte. Bereiten Sie sich auf die Zeit nach der Krise vor.

9. Staatliche Hilfe beantragen

Sind finanzielle EngpĂ€sse bereits auf kurze Sicht absehbar, sollten Sie staatliche Finanzhilfen im Rahmen der Corona ZuschĂŒsse in Anspruch nehmen. So lassen sich LiquiditĂ€tsengpĂ€sse zeitweise ĂŒberbrĂŒcken der Fortbestand des Betriebs sicherstellen. Verhandeln Sie ggf. auch mit Vertragspartnern ZahlungsaufschĂŒbe, wenn dies möglich ist und sinnvoll erscheint.

Online Bestellung mit Notebook und Kreditkarte

Auf welche VerĂ€nderungen mĂŒssen sich Online MarktplĂ€tze jetzt einstellen?

Onlinehandel im Wandel

  • Preise fĂŒr andere Dienstleistungen und Produkte steigen mitunter enorm. OnlinehĂ€ndler sind daher oft gezwungen, ihre Preise entsprechend anzupassen.
  • Kunden fragen besonders stark Hygiene- und Desinfektionsartikel sowie Homeoffice Equipment an. Nicht selten kommt es hier zu LieferengpĂ€ssen.

Kundenservice im Wandel

  • Kunden erkundigen sich hĂ€ufiger denn je nach Hygienemaßnahmen. Geht ein Risiko von Produkten aus China aus? Werden Produkte desinfiziert und wird eine kontaktlose Lieferung garantiert?
  • Menschen feiern weniger und Veranstaltungen sind abgesagt oder werden verschoben. Es werden deutlich weniger Artikel aus dem Party & Event Bereich angefragt.

Mitarbeiter spĂŒren die VerĂ€nderungen

  • Unternehmen stellen auf Homeoffice um und stellen damit sicher, dass der Betrieb auch unter QuarantĂ€ne weiterlaufen kann.
  • Videokonferenzen und tĂ€gliche Besprechungen ersetzen persönliche Meetings und sorgen fĂŒr den Fortbestand einer engmaschigen, internen Kommunikation.

Dienstleistern reagieren auf die VerÀnderungen

  • Zugelieferte Produkte und Dienstleistungen aus LĂ€ndern, die von Corona besonders betroffen sind, kommen hĂ€ufig verspĂ€tet oder gar nicht an.
  • Nachbestellungen verzögern sich aufgrund verschĂ€rfter Vorschriften und erhöhter Nachfrage, je nach Produktkategorie.

Fazit: Zentral in der Coronakrise ist die klare Kommunikation mit Ihren Kunden. Bauen Sie Vertrauen auf, seien Sie transparent, authentisch und bleiben Sie relevant. Fokussieren Sie sich zudem nach Möglichkeit auf mittel- und langfristige Projekte.

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